Die Regular Season der NFL geht in die heiße Phase. Der Kampf um die begehrten Plätze in den Playoffs ist in vollem Gange. Das bedeutet auch, dass einige Spiele noch mehr Brisanz mitbringen als ohnehin schon. Doch wie genau entstehen in der NFL eigentlich Rivalitäten und warum sind diese Spiele besonders wichtig?
sport.de wirft einen Blick auf die Rivalitäten und klärt auf!
Rivalitäten gibt es in jedem Sport. In der Regel entstehen sie durch örtliche Nähe, wie beispielsweise im Fußball das Revierderby zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke oder dem Madrid-Derby zwischen Real und Atletico. Die sogenannten Derbys entfachen immer ein ganz besonderes Feuer bei den Fans und dabei ist fast egal, wie die sportliche Situation ist. Ein Derbysieg entschädigt für Vieles.
Zudem entstehen Rivalitäten auch durch das jahrelange Wetteifern um Titel. Beispielsweise der Clasico zwischen Real und Barca oder aber der jahrelange Dreikampf von Roger Federer, Rafael Nadal und Novak Djokovic im Tennis.
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Aufbau der NFL gibt Rivalitäten vor
Beides spielt natürlich auch in der NFL eine Rolle, sind allerdings nur ein Teil des Ganzen.
Denn vielmehr bilden sich Rivalitäten in der NFL vor allem durch den Aufbau der Liga und des Spielplans. Die NFL wird nämlich bekanntermaßen in zwei Conferences geteilt, die ihrerseits jeweils aus vier Divisions bestehen.
Und in diesen Divisions entstehen in aller Regel die größten Rivalitäten. Das liegt auch auf der Hand, schließlich spielt man zwei Mal im Jahr gegen seine Division-Gegner, während man beispielsweise bis zur Erweiterung auf 18 Spieltage vor wenigen Jahren stets nur alle vier Jahre gegen einen Gegner aus der anderen Conference auf dem Platz stand.
So kann es durchaus passieren, dass sich Teams trotz großer Nähe nicht als besonders große Rivalen sehen. Würde man beispielsweise einen Jets-Fan nach den größten Rivalen fragen, würde er vermutlich die Patriots nennen und nicht etwa die ebenfalls aus New York kommenden Giants.
In Zahlen ausgedrückt: Die New England Patriots und die New York Jets standen sich bereits 120 Mal in der Regular Season gegenüber, zum New Yorker Stadtduell kam es erst 15 Mal.
Was nicht heißen soll, dass geografische Begebenheiten nicht auch eine Rolle spielen. Beispiele gibt es genug: Minnesota und Green Bay sind sich beispielsweise ebenso wenig grün, wie Atlanta und New Orleans. Beide Duelle finden aber ebenfalls in einer Division statt.
Doch warum sind die Division-Duelle eigentlich von so hoher Bedeutung?
Siege in diesen Spielen sind nicht nur in Sachen Prestige mehr wert als andere Siege. Denn der "einfachste" Weg in die NFL Playoffs ist es, die eigene Division zu gewinnen. Dann nämlich hat man seinen Platz sicher, egal wie viele Teams aus anderen Divisions vielleicht mehr Siege haben. In der Theorie kann man mit einer negativen Bilanz die Playoffs erreichen, wenn man nur die Division-Gegner auf Abstand gehalten hat.
Das macht die direkten Duelle in der nur vier Teams großen Division natürlich umso wichtiger, zumal der erste Tiebreaker für den Division-Sieg stets die Anzahl an Siegen gegen die Divison-Gegner ist. Gerade in heiß umkämpften Divisions kann das natürlich ein Faktor sein.
Blicken wir beispielsweise auf die NFC West. Dort stehen die Seattle Seahawks und die Los Angeles Rams vor ihrem direkten Duell am Sonntag (ab 22:05 Uhr live bei RTL) beide bei einer Bilanz von 7-2. Hinter ihnen lauern zudem auch die San Francisco 49ers mit sechs Siegen.

Aktuell werden die Seahawks als Tabellenführer der NFC West gezählt, weil sie bereits zwei Siege innerhalb der Division auf dem Konto haben. Ein Sieg gegen die Rams würde daraus drei Siege machen, zudem läge man generell einen Sieg vor den Rams und hätte zudem für den Moment den direkten Vergleich gewonnen.
Man sieht also, vor diesem Spiel hängt eine ganze Menge ab, es hat richtungsweisenden Charakter in Sachen Division-Sieg. Und dieser ist umso wichtiger, weil er in den NFL-Playoffs ein Heimspiel sichern würde.
Denn derzeit wären die Rams als bester Nicht-Divison-Sieger zwar in den Playoffs dabei, müssten aber nach Tampa Bay zum derzeit schlechtesten Divison-Sieger, während die Seahawks aktuell die Green Bay Packers, das Team auf dem dritten und letzten Wildcard-Spot empfangen würde.
Und all das, aufgrund eines Tiebreakers in der Divison. Was wieder einmal zeigt, wie wichtig die Division-Spiele sind und wieso in ihnen oftmals eine solche Brisanz steckt.




































