Im vergangenen Winter etablierte sich die Schweizerin Camille Rast endgültig in der Weltspitze des alpinen Ski-Sports: Die 26-Jährige feierte bei den Slaloms von Killington und Flachau ihre ersten beiden Weltcupsiege, landete im Kampf um das Gelbe Trikot auf dem sechsten Rang und krönte ihre starke Saison mit einem WM-Titel, als sie sich die Goldmedaille im Slalom von Saalbach sicherte. Den Gewinn der Disziplinwertung im Slalom verhinderte wohl nur ein schwerer Sturz im Februar in Sestriere - dessen Folgen Rast weiterhin zusetzen.
Wenn für die Frauen des Ski-Alpin-Zirkus' am Samstag im finnischen Levi erstmals in diesem Winter ein Slalom auf dem Programm steht, zählt auch Camille Rast zum Schweizer Aufgebot, das im Stangenwald gute Chancen auf Top-Ergebnisse hat. Ihr Körper könnte Rast allerdings einen Strich durch die Rechnung machen. Das bestätigte die amtierende Slalom-Weltmeisterin dem "Blick".
"Ich habe leider jeden Tag Schmerzen", so Rast, die betonte, dass die Folgen des Sturzes in Sestriere sie wohl noch einige Monate oder sogar Jahre begleiten werden.
"Wir wissen nie, wie die Hüfte reagiert", so die Eidgenossin: "Ich muss geduldig sein und weiterarbeiten – etwas anderes kann ich nicht tun."
"Die Verletzung entwickelt sich, ist nie gleich"
Zwar riss sich Rast in Sestriere keine Bänder und auch die Knochen blieben zum Glück intakt, dass der Sturz tückische Folgen hat, bestätigte ihr Physiotherapeut allerdings schon kurz nach dem Unglück: "Ein Teil des Körpers klebte am Schnee und der andere rutschte weiter. Es entstand eine Reibung zwischen zwei Muskelgruppen, die sehr schmerzhaft ist. Wir mussten schon zweimal Flüssigkeit aus der Stelle herausnehmen lassen, weil der Körper diese nicht absorbieren kann", führte Florian Lorimier damals aus.
Besonders problematisch: Noch heute weiß Rast nie genau, wie ihr Körper auf die Spätfolgen reagiert: "Die Verletzung entwickelt sich, ist nie gleich. Ich muss einfach aufpassen, dann kommt es gut."
Wie es am Samstag kommt, wird sich zeigen. Klar ist, Rast wird auch mit Einschränkungen zu den Favoritinnen auf der Levi Black zählen.
