Kurz bevor die Saison im Skispringen los geht, ist der Anzug-Skandal um die Norweger wieder omnipräsent. Die beiden Übeltäter Johann André Forfang und Marius Lindvik beteuern nach wie vor ihre Unschuld.
"Wir wussten es nicht", sagte Forfang im Interview mit "NRK". Lindvik betonte: "Ich wusste nichts davon, was mit meinen Anzügen gemacht wurde."
Die Ethik-Kommission der FIS hatte sich mit den beiden norwegischen Athleten auf einen Vergleich geeinigt. Beide wurden für drei Monate gesperrt und mussten eine Geldstrafe zahlen.
Zum Start der Weltcup-Saison am 21. November in Lillehammer werden Forfang und Lindvik wieder ins internationale Wettkampfgeschehen einsteigen.
Die Topspringer waren bei der WM in Trondheim mit manipulierten Anzügen an den Start gegangen. Beide beteuerten immer wieder, keine Kenntnis darüber gehabt zu haben. Konkurrenten halten das für nicht plausibel.
Davon will sich Lindvik nicht beeinflussen lassen. "Es gibt wohl einige, die das nie ganz überwinden werden. Aber ich darf nicht daran denken, ich muss erhobenen Hauptes in die Saison gehen und alles geben", sagte der 27-Jährige und kündigte an: "Ich werde voller Zuversicht antreten. Was die Leute denken, können sie sich denken. Ich werde mein Bestes geben und es ihnen zeigen."
In dem Interview blickte Forfang auf das vergangene halbe Jahr zurück. "Ich bin herumgelaufen und habe mich gefragt: Warum bin ich nicht durchgedreht? Die Belastung, die ich in den letzten sechs Monaten jeden Tag gespürt habe, all die verschiedenen Dinge im Leben, die mich belasten", so der 30-Jährige.
"Diese Verantwortung haben wir übernommen"
Trotz der Unschuldsbeteuerung haben die beiden eine Teilschuld auf sich genommen und sich dadurch mit der FIS geeinigt.
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"Es fühlte sich richtig an. Ich glaube, es gab keinen anderen Weg, als ihren Teil der Schuld zu übernehmen. So musste es sein", sagte Forfang.
Lindvik hob hervor: "Laut Reglement liegt die objektive Verantwortung letztendlich beim Athleten, und diese Verantwortung haben wir übernommen."


