Torwartlegende Uli Stein ist bekannt dafür, kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Diesmal hat sich die Eintracht-Ikone den aktuellen Torwart-Wirbel in Frankfurt vorgenommen. Der 71-Jährige sparte nicht mit Kritik am Umgang des Klubs mit seinen Keepern.
Auslöser des Torwart-Wirrwarrs war Dino Toppmöllers Entscheidung bei Eintracht Frankfurt, vor dem Champions-League-Spiel gegen den FC Liverpool am 22. Oktober Torwart Kaua Santos aus dem Kasten zu nehmen.
Nach einer Reihe schwacher Leistungen rückte Michael Zetterer für den jungen Brasilianer ins Tor. Für Stein ein nachvollziehbarer Schritt, wie er gegenüber der "Bild" betonte. Aber ein Schritt mit Vorgeschichte: "Aufgrund der Leistungen, die Santos in den letzten Wochen gebracht hat, war der Wechsel sinnvoll und nachvollziehbar. Aber dieses ganze Theater im Voraus habe ich nicht verstanden."
Der Ex-Torwart erinnerte in der "Bild" daran, dass die Eintracht sich früh auf Santos als neue Nummer eins festgelegt hatte. Nach der Trennung von Kevin Trapp, der inzwischen beim FC Paris unter Vertrag steht, sollte der 22-Jährige als Stammkeeper aufgebaut werden.
"Dann muss man ihm auch zugestehen, dass er nach so einer langen und schweren Verletzungspause vielleicht auch mal das ein oder andere schlechte Spiel macht – und ihn nicht gleich wieder in Frage stellen", meinte Stein, der selbst über 270 Bundesliga-Spiele für die Hessen bestritt.
Stein fordert klare Hierarchie
Tatsächlich hatte Kaua Santos nach seinem Kreuzbandriss große Probleme, wieder zu alter Stärke zu finden. In nur fünf Spielen kassierte er 18 Gegentore – zu viel für Toppmöller, der die Reißleine zog und Zetterer zurück ins Tor beorderte.
Doch Stein warnt vor einem erneuten Hin und Her zwischen den Torhütern: "Damit hat man Santos keinen Gefallen getan und man tut auch Zetterer keinen Gefallen damit. Wenn der mal wieder ein oder zwei schlechtere Spiele macht, geht das wieder los. Dann haben wir das Theater wieder. Und das hilft über die Saison nicht."
Sein Appell an die Verantwortlichen bei der SGE ist eindeutig: "Es wird Zeit, dass sie sich festlegen und sagen: Der ist Nummer 1 und der ist Nummer 2!" Nur so könne Frankfurt wieder Ruhe und Stabilität auf der so wichtigen Torhüter-Position finden.





























