Für die Transfer-Aktivitäten im Sommer wurde der FC Bayern oft kritisiert. Lobende Worte fand nun aber Ex-HSV-Sportvorstand Jonas Boldt. Auch vom 1. FC Köln schwärmte er in höchsten Tönen.
"Vor den Verantwortlichen des FC Bayern um Max Eberl ziehe ich meinen Hut", schrieb Boldt in seiner "kicker"-Kolumne und ergänzte: "Damit, dass sie von so manchem Transfer Abstand genommen haben, sind sie ins Risiko gegangen - und haben sich nicht vom öffentlichen Druck aus der Ruhe bringen lassen."
Dass es Kritik am Transfersommer des FC Bayern gab, versteht Boldt zwar grundsätzlich. "Doch gemeinsam mit Trainer Vincent Kompany wurden gute Entscheidungen getroffen", stellte er klar.
Der 43-Jährige geht nicht davon aus, dass der Kader der Münchner zu klein ist. "Ich glaube, dass die Bayern im Frühjahr in der Liga rotieren können - und dann alle Kräfte darauf konzentrieren, in der Champions League ein Ausrufezeichen zu setzen", legte er sich fest.
Auch von der Arbeit beim 1. FC Köln ist Boldt begeistert: "Die Aufstiegsmannschaft wurde bewusst da verstärkt, wo es nötig war, und gleichzeitig Spieler gewinnbringend verkauft oder geräuschlos abgegeben, wenn sie beim FC keine Perspektive mehr hatten."
Der Effzeh habe ein Team zusammengestellt, das perfekt zur Idee von Trainer Lukas Kwasniok passt.
"Kessler (Sportdirektor des 1. FC Köln, Anm. d. Red.) ist ein guter Typ, der eng mit seiner Heimatstadt verbunden ist, und gleichzeitig weiß, wie der Fußball funktioniert. Zudem hat er sicherlich davon profitiert, dass in den vergangenen Jahren die finanzielle Basis für den Kader-Umbau gelegt wurde", merkte Boldt an.
Transferperiode des HSV "etwas holprig"
Die Transferperiode seines Ex-Klubs Hamburger SV sei dagegen "etwas holprig" verlaufen. Das verlorene Derby gegen den FC St. Pauli habe wie ein "Weckruf" gewirkt.
Mit den Last-Minute-Transfers von Luka Vuskovic, Albert Sambi Lokonga und Fabio Vieira sei "richtig Qualität" dazugekommen. "Ob es zu der Strategie passt, nachhaltig etwas aufzubauen, bleibt abzuwarten", so Boldt.
