Formel-1-Rennstall Red Bull Racing geht nur noch mit minimalen WM-Hoffnungen in die letzten drei Rennen der Saison. Noch ist der Titel-Strohhalm aber da. Auch, weil das Team in Brasilien laut Helmut Marko das lange ungelöste Unterboden-Rätsel endlich entschlüsselt hat.
Red Bull Racing erlebte in Brasilien ein äußerst durchwachsenes Wochenende. Während das Team die beiden Qualifyings in den Sand setzte, lief es vor allem am Sonntag im Rennen für Max Verstappen gut. In seiner "Speedweek"-Kolumne verriet Helmut Marko, dass dies unter anderem mit neuen Erkenntnissen über den Unterboden des RB21 im Zusammenhang stand.
"Wir haben in Brasilien experimentiert mit zwei verschiedenen Unterböden, dabei sind wir in der Quali aus dem Arbeitsfenster gefallen, in welchem das Auto mit den Reifen harmoniert", schilderte Marko. Warum das Arbeitsfenster in der Quali nicht gefunden wurde, wisse man nicht, so der Grazer weiter.
Marko: Millimeter machen beim RB21 den Unterschied
Eben jenes Fenster sei nach wie vor auch das größte Problem des RB21. "Der Wagen weist ein derart enges Arbeitsfenster auf, dass kleinste Änderungen große Auswirkungen haben. Wir sprechen hier von Variationen der Bodenfreiheit im Bereich eines halben Millimeters oder einer Veränderung der Pistentemperatur um wenige Grad", so Marko.
Durch das Experiment mit zwei verschiedenen Unterböden hat Red Bull laut Marko für das Saisonfinale eine wichtige Erkenntnis gewonnen. "Was kann daraus für die ausstehenden Läufe von Las Vegas, Katar und Abu Dhabi gelernt werden? Wir wissen nun grundsätzlich, welchen Unterboden wir weiter verwenden, und wir wissen ebenfalls, welche Flügeleinstellung am besten funktioniert", schrieb er.
Ob das am Ende doch noch für einen weiteren Verstappen-Titel reicht? Da ist selbst Marko skeptisch. "49 Punkte Rückstand auf Norris, bei drei ausstehenden Grands Prix und einem Sprint – es muss nun bei Lando Norris jetzt schon etwas passieren, um die WM-Chancen von Max intakt zu halten, sonst haben wir keine Chance."


