Am kommenden HBL-Spieltag kommt es gleich zu zwei Topspielen: Erst empfangen die Füchse Berlin den THW Kiel, dann tritt der SC Magdeburg bei der SG-Flensburg-Handewitt an. Dagur Sigurdsson, ehemaliger Handball-Bundestrainer, ließ nun mit Prognosen aufhorchen.
Im Spiel zwischen den Füchsen Berlin und dem THW Kiel erwartet Sigurdsson ein Unentschieden.
"Beide haben mit ihren Torhütern Dejan Milosavljev und Andreas Wolff zwei Typen, die das Spiel entscheiden, für ihre Mannschaften gewinnen können", sagte der Isländer im Interview mit der "Sport Bild".
Sollten die Füchse verlieren, könnte es mit der Titelverteidigung in der HBL schwer werden. "Oben mitmischen können sie mit einer Niederlage trotzdem immer noch, aber die Meisterschaft? Ich denke, die wäre weg. Sie stehen in dieser Beziehung schon mit dem Rücken zur Wand", betonte Sigurdsson.
Vor allem die Ausfälle von Fabian Wiede und Nils Lichtlein wiegen schwer. "Da ist nicht mehr viel Luft. Es ist natürlich auch sehr risikoreich, immer mit denselben neun, zehn Spielern zu spielen", merkte der frühere DHB-Trainer an.
Bei einer Niederlage der Kieler malte Sigurdsson ein düsteres Szenario: "Sollte der THW nicht gewinnen, verlieren die Kieler wieder ein Stückchen mehr von ihrem Rekordmeister-Mythos."
Zwar spiele Kiel in dieser Saison wieder stark auf, "aber bei Weitem nicht so stabil wie früher. Und die Kieler sind in dieser Saison im Angriff sehr abhängig davon geworden, wie Elias Ellefsen á Skipagøtu performt".
Als Schwachstelle der Zebras machte Sigurdsson den Mittelblock aus. "Das war eine große Veränderung, die nicht immer perfekt funktioniert", bemängelte er.
Der SC Magdeburg wie der FC Bayern?
Im Spiel zwischen Flensburg und Magdeburg sieht Sigurdsson den SCM leicht favorisiert.
"Magdeburg hat keine Schwäche, die können sich nur selbst schlagen", schwärmte der 52-Jährige und ergänzte: "Magdeburg spielt schon seit drei, vier Jahren fast mit dem gleichen Kader zusammen. Ob der Neue Jónsson, Gisli, Claar, Magnusson oder am Kreis Saugstrup – die sind so unfassbar schwer zu verteidigen. Die können einfach alles auf allen Positionen."
Der aktuelle Trainer der kroatischen Nationalmannschaft kann sich sogar vorstellen, dass der SC Magdeburg "wie der FC Bayern im Fußball durch die Saison marschiert".
Doch auch Flensburg trete aktuell wie ein Titel-Favorit auf.
"Sie haben in dieser Saison mehr Waffen, Magdeburg zu schlagen. Ein Marko Grgic kommt dort immer besser in Schwung. Wenn Flensburg einen Lauf hinbekommt, können die immer noch in jedem Spiel schnell drei, vier Tore in ein paar Minuten machen", sagte Sigurdsson.




























