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"Ein bisschen böses Blug ist noch da"

DSV-Springer hat Norwegern "definitiv noch nicht verziehen"

Philipp Raimund will im Skisprung-Weltcup seine Sprungstärke ausspielen
Philipp Raimund will im Skisprung-Weltcup seine Sprungstärke ausspielen
Foto: © IMAGO/Pierre Teyssot
11. November 2025, 13:35
sport.de
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Philipp Raimund begrüßt die Einführung der gelben und roten Karten im Skispringen. Sie kommen dem DSV-Star gar zu spät. Die Erinnerungen an den Betrugsskandal um die Norweger Marius Lindvik und Johann André Forfang sind noch frisch.

Für den deutschen Skispringer Philipp Raimund wiegen die Anzugschummeleien seiner norwegischen Konkurrenten bei der Nordischen Skiweltmeisterschaft in Trondheim noch immer schwer. Er hätte sich höhere Strafen für Marius Lindvik und Johann André Forfang gewünscht, die für den Weltcupstart wieder startberechtigt sind. Der Weltverband FIS hatte das Duo für drei Monate gesperrt und eine Geldstrafe verhängt. 

"Ich spreche da für mich persönlich: Ich bin ein Verfechter des fairen Sports und will, dass fair gesprungen und gefightet wird. Das ist eine der wichtigsten Sachen", sagte Raimund im Gespräch mit "Eurosport": "Es war unfaires Verhalten. Von dem her hätte ich mir gewünscht, sie wären etwas stärker bestraft worden, weil nicht nur die Skispringer darunter gelitten haben, sondern der Skisprung im Allgemeinen."

Die Norweger hätten die Sportart "fast schon in Verruf gebracht". Es sei "wichtig, dass eine Strafe gefallen ist. Meiner Meinung nach war sie noch etwas zu niedrig. Aber das sind meine persönlichen Wünsche." 

Der 25-Jährige fügte hinzu: "Ein bisschen böses Blut ist immer noch da, ganz verziehen habe ich ihnen definitiv noch nicht. Das wird in Zukunft wahrscheinlich auch nicht passieren. Der erste Schritt wird es sein, irgendwann wieder normal drüber reden und dann auch sagen zu können: Jetzt können wir den Norwegern wieder vertrauen."

Skispringer Raimund dank der Anzugänderungen im Aufwind

Die als Reaktion auf den Anzugsskandal neu eingeführten Gelben und Roten Karten im Skisprungweltcup begrüßte Raimund ausdrücklich, da sie dazu führen, "dass die Leute weniger bescheißen wollen", um in wichtigen Weltcupspringen nicht gesperrt zu werden. Athleten, die wegen eines Ausrüstungsverstoßes disqualifiziert werden, erhalten die Gelbe Karte, einer weiterer Verstoß führt zur Roten Karte und einer Sperre für den folgenden Wettbewerb. 

Raimund, letztes Jahr 24. im Gesamtweltcup, geht derweil mit einer gehörigen Portion Rückenwind in die Winter-Saison. Nach seinem Triumph beim Sommer-Grand-Prix sei er mit dem "aktuellen Leistungsstand sehr zufrieden. Ich habe mir immerhin den Gesamtsieg im Sommer holen können, deswegen bin ich sehr happy". 

Sein persönlicher Aufschwung könne "auch dieses Jahr mit den Anzugänderungen" zu tun haben: "Die Anzüge sind ein bisschen enger geworden und daher ist die Sprungkraft meiner Meinung nach um einiges wichtiger geworden." Seine Sprungkraft zähle zu seinen großen Stärken: "Deswegen glaube ich, dass ich da einen leichten Vorteil habe. Aber insgesamt ist viel Lockerheit im Sprung drin. Ich habe über die Jahre im Weltcup mehr Entspanntheit dazugewonnen, es ist normaler für mich geworden."

Sportliche Ziele habe er sich nicht gesetzt: "Ich will mitmachen und jeden Tag besser werden. Am Ende kommt dabei herum, was herumkommen soll."

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