Eine hauchdünne Abseitsentscheidung gegen Union Berlin im Heimspiel gegen den FC Bayern (2:2) hat für neuen Ärger über den Videobeweis gesorgt. Trainer-Ikone Peter Neururer stimmt in die Kritik mit ein.
"Dass man dieses Tor nicht gibt durch den VAR, ist für mich ein Skandal. Das hat mit Abseits und Gerechtigkeit und ähnlichen Dingen überhaupt nichts zu tun", ließ Peter Neururer in seiner "Wettfreunde"-Kolumne Dampf ab.
Der vermeintliche Führungstreffer von Union in der neunten Minute durch Ilyas Ansah war nach Intervention des Video-Schiedsrichters wegen Abseits nicht gegeben worden. Auf den Fernsehbildern mit der kalibrierten Linie war das mit dem bloßen Auge kaum erkennbar.
"Nicht wahrnehmbar, aber eben pro Bayern. Okay, das würde jemand sagen, der nicht unbedingt Bayern-Freund ist. Aber lassen wir das mal so", kommentierte Neururer die Szene süffisant.
Steffen Baumgart, Trainer der Berliner, hatte sich nach dem Schlusspfiff bei "Sky" noch deutlicher geäußert. "Das erste Tor ist ein Tor. Wegen dieser fünf Millimeter auf Abseits zu gehen, da hat einer Lack gesoffen. Es tut mir leid", polterte der 53-Jährige.
Neururer kann den Frust verstehen: "Wir haben 2017 den VAR eingeführt und seitdem haben wir jeden Spieltag Diskussion, tausendmal mehr als vorher. Wir wollten mehr Gerechtigkeit und was haben wir? Gerechtigkeit oder Ungerechtigkeit ist geblieben, genau so wie es vorher war. Dinge werden aufgedeckt, die man nicht unbedingt aufdecken muss. Hilft das dem Sport, ja oder nein? Ich sage: Es hilft dem Sport nicht."
Neururer stellt "Motivationsfrage" beim FC Bayern
Auch zum sportlichen Geschehen an der Alten Försterei, wo der FC Bayern erstmals in dieser Saison Punkte ließ, gab Neururer seinen Senf ab.
"Absolut gerecht. In der ersten Halbzeit, für mich persönlich, Union die klar bessere Mannschaft, die Bayern natürlich ein klein wenig verschlafen, das ist eine Motivationsfrage", gab der Kultcoach zu bedenken.
Neururers finale Einordnung des überraschenden Unentschiedens: "Unter der Woche Paris Saint-Germain und dann kommt Union. Kann man mit leben, muss man mit leben. Die Qualität der Bayern reicht allerdings aus, dann verlieren sie so ein Spiel nicht."



































