Oscar Piastri verlässt auch Brasilien als Geschlagener. Beim Formel-1-Rennen in Brasilien reicht es für den McLaren-Piloten auch wegen einer Strafe nur zu Rang fünf. RTL-Experte Christian Danner kritisiert bei sport.de die Rennleitung und glaubt nicht, dass Piastri im WM-Kampf die Nerven verliert. Außerdem erläutert der ehemalige F1-Fahrer, warum bei McLaren die Alarmglocken läuten.
Christian Danner glaubt trotz des schwachen Brasilien-Wochenendes von Oscar Piastri nicht, dass die Nerven dem Australier im WM-Duell mit McLaren-Rivale Lando Norris einen Strich durch die Titel-Rechnung machen.
"Piastri hat etwas Pech gehabt und ist auch schon vom Renngeschehen gebeutelt worden", resümierte Danner nach dem Sao-Paulo-GP bei RTL/ntv und sport.de und nannte als Beispiel Strafe, die die Rennleitung dem McLaren-Fahrer aufbrummte.
Piastri hatte nach dem Re-Start auf der Innenbahn Mercedes-Pilot Kimi Antonelli angeschoben, dessen Auto daraufhin den Ferrari von Charles Leclerc abräumte, für den das Rennen vorbei war. Die FIA-Stewards sahen Piastri als Schuldigen und sprachen eine Zehn-Sekunden-Strafe aus.
"Das fand ich nicht in Ordnung", kritisierte Danner das Urteil der Regelhüter. "Er ist einfach beim Re-Start bei einem schlafenden Antonelli in eine Lücke gefahren, die da war. Die ganzen Regularien hin oder her - das ist nunmal Rennsport, Re-Start, erste Kurve."
Piastri stehe trotz des Nackenschlags von Interlagos "kerzengerade da", lobte der F1-Experte. "Er hat noch lange nicht aufgegeben. Wir haben noch drei Rennen und einen Sprint - da ist noch allerhand zu bewegen."
McLaren gewarnt: Verstappen greift mit frischem Motor an
Mit Nervenflattern hätten die zuletzt enttäuschenden Resultate des 24-Jährigen nichts zu tun, sagte Danner. In Brasilien habe Piastri schlichtweg im Qualifying nicht die gleiche Pace gehabt wie Norris. "Wenn ich von Platz fünf oder vier losfahre, habe ich natürlich ganz andere Verhältnisse. Das Problem bei Piastri ist nicht Nervosität oder Nervenflattern. Den Move in Kurve 1 macht jeder Rennfahrer, ganz egal, in welcher Position er sich befindet. Er muss seine Schwäche im Qualifying abstellen. Ob ihm das gelingt, werden wir in Las Vegas sehen."
McLaren dürfe trotz der in Brasilien ausgebliebenen WM-Aufholjagd von Max Verstappen keinen Gang zurückschalten. Zum einen dürfe man den Holländer "nie abschreiben", so Danner. Man dürfe nicht vergessen, dass Red Bull im Zuge seines Setup-Umbaus am Verstappen einen neuen Motor eingebaut hat.
"Sie haben also einen deutlich frischeren Motor für die letzten Rennen als alle anderen", gab der frühere F1-Pilot zu bedenken. Die Konkurrenz von McLaren sei "alarmiert und ist nervös ob der Tatsache, dass dieses Paket Verstappen/Red Bull derartig und offensichtlich immer um den Sieg fahren kann", verwies Danner auf den fulminanten Husarenritt Verstappens in Sao Paulo vom letzten auf den dritten Platz.


