Max Verstappen erlebte in Sao Paulo eines seiner turbulentesten Formel-1-Wochenenden der Saison - und eines seiner stärksten. Nach einer desaströsen Qualifikation und einem Start aus der Boxengasse fuhr der Niederländer im Rennen auf das Podium.
"Das Rennen war ziemlich intensiv, mit viel Action", erklärte Verstappen nach dem Zieleinlauf. "Ich musste natürlich einige Autos überholen, weil ich aus der Boxengasse gestartet bin. Unsere Pace war über alle Stints ziemlich stark, auch wenn es durch den Verkehr manchmal schwer einzuschätzen war."
Der Red-Bull-Star musste sich dabei zusätzlich mit einem Reifenschaden gleich zu Beginn herumschlagen. "Ich hatte gleich am Anfang einen Plattfuß, deswegen mussten wir nochmal stoppen. Umso unglaublicher, dass wir trotzdem auf dem Podium gelandet sind. Das hätte ich nie erwartet."
Starke Pace nach Set-up-Änderungen
Über Nacht hatte Red Bull nach dem schwachen Samstag umfangreiche Änderungen am Auto vorgenommen. "Ich denke, es war einfach alles zusammen - Set-up, Balance, auch die niedrigeren Temperaturen heute. Das Auto hat sich viel besser angefühlt", sagt Verstappen.
Besonders auffällig war, wie aggressiv der viermalige Weltmeister durchs Feld pflügte. "Du versuchst natürlich, so schnell wie möglich vorbeizukommen, aber manche Autos hängen in einem DRS-Zug - da ist es nicht immer einfach. Trotzdem, mit allem, was passiert ist, nur rund zehn Sekunden hinter dem Sieger zu landen, ist ein unglaubliches Ergebnis."
Reifenschaden und Aufholjagd
Verstappen hatte im ersten Stint auf den harten Reifen einen Reifenschaden erlitten und fiel ans Ende des Feldes zurück. "Danach war ich wieder Letzter und dachte mir: 'Mein Gott, dieses Wochenende läuft wirklich gar nicht für mich.' Aber du musst dich dann einfach fokussieren und das Beste daraus machen. Wir haben die richtige Strategie gefunden, und am Ende hat alles funktioniert."
Er lobt das Zusammenspiel mit seinem Team: "Wir geben nie auf. Wir versuchen immer, uns zu verbessern und mehr Rundenzeit zu finden. Gestern war sehr hart, aber heute haben wir wieder das Gefühl im Auto gefunden."
Verstappen: Haben die WM nicht hier verloren
Auf die Frage, ob das überarbeitete Auto nun Hoffnung für die letzten Rennen mache, reagiert Verstappen zurückhaltend: "Das ist schwer zu sagen. Die Strecken sind sehr unterschiedlich, und wir kämpfen immer noch mit den Reifen. Es hängt vom Layout und den Temperaturen ab. Wir müssen das Auto einfach besser ins richtige Fenster bringen."
Den Rückstand in der Meisterschaft sieht er realistisch. "Wir liegen jetzt, was, 49 Punkte zurück? Wir haben die WM nicht hier verloren, sondern von Rennen eins bis Zandvoort. Es gab viele Wochenenden, an denen wir einfach nicht schnell genug waren. Heute war stark, aber es reicht nicht, um das auszugleichen."


