Max Verstappen hat im Qualifying zum Großen Preis von Brasilien einen herben Rückschlag im Kampf um den WM-Titel erlebt. Auch Red-Bull-Berater Dr. Helmut Marko sieht die Konkurrenz von McLaren endgültig enteilt.
Die WM-Chancen für Max Verstappen sind nach seinem überraschenden Quali-Debakel und dem Aus in Q1 "deutlich gesunken", musste Helmut Marko nach der Zeitenjagd von Sao Paulo bei "Sky" eingestehen.
Der noch amtierende Weltmeister landete lediglich auf dem 16. Platz, obwohl er vor der letzten Runde noch einmal in die Trickkiste gegriffen hatte. Der wegen fehlendem Grip mit seinem Auto sichtlich hadernde Verstappen fuhr vor dem Ende von Q1 extra zwei langsame Runden, um dann alles auf eine Karte zu setzen. Doch auch das brachte nicht den gewünschten Erfolg ein.
"Ich konnte überhaupt nicht pushen. Das Auto war völlig unruhig, ist ständig gerutscht. Ich musste stark unter dem Limit fahren, nur um keinen Fehler zu machen - und das funktioniert natürlich nicht in einem Qualifying", klagte er hinterher.
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Marko zufolge seien die Pläne von Red Bull, den RB21 mit neuen Teilen zu versehen "kräftig in die Hose gegangen". Die erschreckende Bilanz: "Wir sind überall langsamer geworden, haben in allen Sektoren Zeit verloren. Der Schaden ist angerichtet. Es schaut nicht gut aus."
Red Bull geht "ins Risiko"
Die in Mexiko hinzugefügten Änderungen hätten "nicht den erhofften Erfolg gebracht". Man sei bei Red Bull aber davon ausgegangen, "dass wir die richtige Richtung finden werden. Das ist aber nicht der Fall gewesen. Wir müssen schauen, wo wir falsch abgebogen sind".
Vor dem Rennen am Sonntag (18:00 Uhr) will man sich laut Helmut Marko nun zusammensetzen, um mögliche kurzfristige Anpassungen am Auto zu besprechen: "Wir müssen schauen, was wir aus dieser Situation machen."
Zur Strategie für das Rennen sagte Verstappen nur: "Wir müssen jetzt erst einmal verstehen, was passiert ist. Ich verstehe nicht, wie es so schlecht sein kann. Das ist im Moment das Wichtigste." Ein Motorwechsel für das Rennen sei laut Verstappen "nicht unbedingt" geplant - das Team wolle jedoch "alles heute Nacht prüfen". Ein erneuter Set-up-Wechsel mit Start aus der Boxengasse erscheint möglich.
Teamchef Laurent Mekies gab derweil gegenüber "Sky" zu, dass Red Bull vor dem Qualifying "bewusst ein Risiko eingegangen" sei, um zu schauen, ob man das Auto in ein besseres Arbeitsfenster bringt. Die Antwort: "Das ging klar in die falsche Richtung. So ist das manchmal: Wenn man Risiken eingeht, läuft es nicht immer zu deinen Gunsten", sagt er. "Es ist schmerzhaft, aber etwas, aus dem wir lernen und uns verbessern können."



