Mit Jonas Vingegaard hat das Team Visma-Leasa a Bike einen der größten Radsport-Stars in eigenen Reihen. Dennoch vermutet der ehemalige Tour-de-France-Sieger Bjarne Riis finanzielle Probleme bei den Niederländern.
"Ich glaube nicht mehr, dass Visma finanziell auch nur annähernd die Nummer zwei oder drei im World-Tour-Feld ist. Sie sind weit entfernt von den drei größten Teams (UAE, Lidl-Trek und Red Bull-Bora-Hansgrohe, Anm. d. Red.)", sagte Bjarne Riis im Interview mit dem dänischen Radsportportal "Feltet".
Die Radsport-Ikone aus Dänemark ergänzte: "Meiner Meinung nach sind sie ein Team, dem Geld fehlt - denn viele ihrer starken Fahrer verabschieden sich, obwohl man sie gerne behalten würde."
Verlassen haben Visma zuletzt Topsprinter Olav Koij, den es zu Décathlon zog, der Paris-Roubaix-Sieger Dylan van Barle, der sich Soudal anschloss, und Rundfahrt-Talent Cian Uijtdebroeks, der zu Movistar wechselte.
Prominente Neuzugänge sucht man dagegen vergeblich. Zeitfahrer Bruno Armirail (kam von Décathlon) und Kletterer Davide Piganzoli (kam von Polti) sind noch die prominentesten neuen Namen.
Visma habe sich dazu entschieden "massiv in Wout van Aert und Jonas Vingegaard zu investieren", betonte Riis weiter: "Die Fahrer direkt dahinter aber gehen, weil das Team sie sich einfach nicht mehr leisten kann."
Riis kann Kritik an UEA nicht nachvollziehen
Dass Topteams wie UAE Team Emirates finanziell enteilt sind, sieht Riis im Gegensatz zu vielen anderen nicht kritisch.
"Ja, sie mögen ein unbegrenztes Budget haben, so sind schließlich die Regeln. Es gibt keine Gehaltsobergrenze", sagte der 61-Jährige: "Große Teams wie UAE und Lidl-Trek halten sich an die Regeln, und sie haben es geschafft, talentierte Leute einzustellen und junge Fahrer mit großem Potenzial zu finden."
Mehr dazu:
Im Zuge dessen richtete Riis auch direkte Worte an Kritiker des finanziellen Ungleichgewichts. "Derzeit gibt es keine finanziellen Einschränkungen. Akzeptiert es, anstatt euch zu beschweren", so der Däne.





