In den vergangenen Wochen hat sich der Wind in der Formel 1 spürbar gedreht, das Rennen um den Weltmeistertitel ist komplett offen. Jos Verstappen zeigt sich von der derzeit miesen Form von Oscar Piastri überrascht, der bis zum Mexiko-Rennen die Weltmeisterschaft angeführt hatte, jetzt aber nur noch Zweiter ist - hinter McLaren-Teamkollege Lando Norris, der mittlerweile bärenstark fährt.
Jos Verstappen nimmt vor dem Grand Prix von Sao Paulo 2025 in Brasilien mal wieder kein Blatt vor den Mund: Der Vater von Red-Bull-Fahrer Max Verstappen findet es nach eigener Aussage "ziemlich seltsam, was derzeit bei McLaren passiert". Das sagte er im Gespräch mit der Zeitung "De Telegraaf".
"Piastri kann ja nicht plötzlich das Autofahren verlernt haben, oder? Wenn ich er wäre - oder sein Manager [Mark Webber] -, würde ich intern zumindest einmal mit der Faust auf den Tisch hauen. Denn im Moment fragen sich alle, ob er mit dem Druck umgehen kann, und das ist nicht gut für das eigene Ansehen - in diesem Fall für Piastris Ruf", legte Verstappen senior den Finger in die Wunde.
Auf die folgende, durchaus pikante Frage, ob er damit eine Bevorzugung von Norris bei McLaren andeuten wolle, entgegnete er: "Es mag auf den ersten Blick so wirken. Ich habe da aber keinen Einblick."
Nur um vielsagend nachzuschieben: "Wenn ich aber Piastri wäre, würde ich jetzt für mich selbst einstehen. Denn alle haben angenommen, dass er der kommende Weltmeister sein würde, und diese Wahrnehmung hat sich sehr schnell geändert."
In der Tat: Noch vor wenigen Wochen lag Piastri in der Fahrerwertung souverän vorne. Zwei Unfälle in Baku und schwache Wochenenden in Austin und Mexiko-Stadt kosteten ihn allerdings nicht nur Punkte, sondern auch den ersten Tabellenplatz - und damit die Favoritenrolle in der WM.
Piastri-Tief wegen Streckenbedingungen?
Jüngst hatte McLaren-Teamchef Andrea Stella Piastris Formschwäche auch mit den besonderen Streckenbedingungen am Circuit of The Americas und am Autodromo Hermanos Rodriguez erklärt.
Eine Fahrbahn mit wenig Grip erschwere es Piastri, sein Potenzial auszuschöpfen. Norris komme mit diesen Bedingungen dagegen erheblich besser zurecht.



