Die Biathlon-Szene blickt am Donnerstag gespannt nach Frankreich, wo der Disziplinarausschuss des französischen Skiverbandes (FFS) sein Urteil im Fall der rechtskräftig verurteilten Julia Simon fällt. Von einer Verwarnung bis hin zu einer langen Sperre stehen zahlreiche Maßnahmen zur Debatte.
Für Julia Simon könnte der 06. November zu einem der wichtigsten Tage ihrer Karriere werden. An diesem Donnerstag muss die zehnmalige Biathlon-Weltmeisterin vor dem Disziplinarausschuss des französischen Skiverbandes aussagen und ihre Straftaten gegen mehrere Mitglieder der Nationalmannschaft erklären.
Nachdem der Fall zunächst durchgesprochen und die offiziellen Dokumente des Gerichts präsentiert werden, bekommt Simon die Möglichkeit, sich selbst zu der Angelegenheit zu äußern. Laut Statuten hat sie das Recht, ihren Anwalt dabei für sie sprechen zu lassen. Nachdem die Anhörung beendet ist, ziehen sich die Verbandsvertreter zurück und fällen hinter verschlossenen Türen ein Urteil.
Simon-Urteil wird zeitnah verkündet
Laut Verbandssatzung muss dieses Urteil binnen zehn Wochen bekanntgegeben werden. Da es sich hier um einen dringlichen Fall handelt, wird allerdings mit einer unmittelbaren Verkündung gerechnet. Bereits am Freitag beginnt in Bessans ein Trainingscamp der französischen Mannschaft, schon in rund drei Wochen startet in Östersund die neue Saison.
Die Bandbreite an möglichen Sanktionen ist groß und in Artikel 22 der französischen Verbandssatzung aufgeführt. Dort stehen als Optionen unter anderem eine Verwarnung, eine Strafzahlung in maximaler Höhe von 45.000 Euro, eine Aberkennung sportlicher Resultate sowie, und das wäre der Worst Case für die Biathletin, temporäre Ausschlüsse von verschiedenen Wettbewerben zur Verfügung.
Rein theoretisch könnte der Verband Simon für die komplette Saison 2025/26 sperren. Möglich wäre auch ein Teilausschluss bis zum Jahreswechsel. Von diesem Szenario war zuletzt Biathlon-Legende Ole Einar Bjørndalen ausgegangen.
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Aber selbst wenn Simon "nur" bis Januar gesperrt werden würde, wäre unklar, ob die 29-Jährige an den Olympischen Spielen teilnehmen kann. Die Qualifikationskriterien hat sie zwar erfüllt, über ihre Nominierung würde aber wohl innerhalb des Verbandes erneut diskutiert werden.
Nachdem der Verband sein Urteil bekanntgegeben hat, bekommt Simon noch die Gelegenheit, in Berufung zu gehen. Eine mögliche Sperre würde dieser Schritt aber nicht aufheben. Bis zu einer Neuverhandlung bliebe das ursprüngliche Urteil bestehen.
