Rund drei Monate sind vergangen, seit Laura Dahlmeier am Berg Laila Peak tödlich verunglückte. Nun ist posthum ein Interview der deutschen Biathlon-Legende erschienen.
Bis zu ihrem Karriereende im Mai 2019 dominierte Laura Dahlmeier den Biathlon-Sport über Jahre hinweg, zählte zu den erfolgreichsten Skijägerinnen der Geschichte. 2018 holte sie in Pyeongchang Olympiagold im Sprint und in der Verfolgung, darüber hinaus gewann sie sieben WM-Titel. 2016/2017 sicherte sie sich den Gesamtweltcup.
Auch nach ihrem Abschied aus dem Wettkampfzirkus hielt Dahlmeier dem Sport ihre Treue, zunächst bei privaten Einheiten, später als TV-Expertin. Vor ihrem tragischen Tod am 28. Juli war die Garmischerin eine beliebte Gesprächspartnerin, wenn es um Biathlon ging.
Entsprechend nachdrücklich sind die Worte der einstigen Ausnahmeathletin in einem ihrer letzten Interviews, das im am 5. November veröffentlichten Buch "Bock auf Biathlon" des Journalisten Taufig Khalil erschienen ist.
Über ihre damalige Herangehensweise an eine kräftezehrende Saison sagte Dahlmeier in dem Buch: "Es gibt Athleten, die richten lieber alles auf den einzigen entscheidenden Moment aus. Dadurch kommen sie manchmal schwer in die Saison oder haben zwischendrin mal eine Delle."
Doch sie habe anders getickt: "Ich war eine Athletin, die über die ganze Saison grundsätzlich eine gute Leistung abrufen und das auch nach dem Highlight noch konservieren konnte. Mir war es wichtig, die Form konstant bis zum Ende zu halten. Das ist vor allem wichtig, wenn du den Gesamtweltcup gewinnen willst."
Dahlmeier stellte Weltrekord auf - ohne Absicht
Auch Dahlmeiers Liebe zum Bergsteigen kam in dem Interview zur Sprache. In der Höhe konnte sie immer wieder an ihre Grenzen gehen.
"Im Herbst 2024 bin ich während einer Himalajaexpedition gleich zweimal innerhalb von drei Tagen auf den 6.814 Meter hohen Ama Dablam geklettert und habe dabei, ohne dass es beabsichtigt war, einen Weltrekord aufgestellt. Weil wir nach der ersten Gipfelbesteigung im Rahmen einer Fernsehdokumentation noch etwas Zeit hatten, hatte ich nach zwei Tagen Pause für mich entschieden: Ich gehe wieder, und ich gehe allein", erinnerte sich Dahlmeier an ihre außergewöhnliche Leistung.
Tragisches Unglück am 28. Juli
Am 28. Juli hatte das Management der früheren Biathletin bestätigt, dass Dahlmeier am Laila Peak im Karakorum-Gebirge in rund 5700 Metern Höhe verunglückt war, als sie von Steinschlag überrascht wurde.
Zwei Tage voller Hoffen und Bangen vergingen, ehe bekannt wurde, dass davon auszugehen sei, dass die Biathlon-Olympiasiegerin bereits am Tag des Unfalls gestorben sei. Ihr Leichnam konnte bis heute nicht geborgen werden.

