Olympiasieger mit dem Team bei den Winterspielen 2022 in Peking sowie sechsfacher Medaillengewinner bei Nordischen Skiweltmeisterschaften: Jan Hörl, der im vergangenen Winter Platz zwei im Gesamtweltcup belegte, gehört zu den Topstars der Skisprung-Szene. Kein Wunder, dass die Meinung des Österreichers zum Mega-Skandal um die Anzug-Schummelei der Norweger bei der vergangenen WM eine wichtige ist.
Die Nordische Ski-Weltmeisterschaft im Februar 2025 in Trondheim erschütterte die Skisprung-Welt, nachdem ans Licht gekommen war, dass die Gastgeber ihre Sprung-Anzüge teilweise nachweislich manipuliert hatten. Mit Johann André Forfang und Marius Lindvik wurden zwei Springer zwischenzeitlich sogar von FIS-Wettbewerben ausgeschlossen, im anstehenden Winter darf das Duo allerdings wieder mitmischen. Für Jan Hörl kein großes Problem.
"Die Sache mit den norwegischen Skispringern ist für mich erledigt. Sie sind alle gute Sportler, und unser Verhältnis wird bei unserem nächsten Treffen völlig normal sein. Ehrlichkeit ist im Sport jedoch das Wichtigste. Wenn in dieser Hinsicht in diesem Jahr alles gut läuft, ist das großartig", bezog der 27-Jährige gegenüber "skijumping.pl" Stellung.
Milde Worte, die wohl nicht jeder aus Hörls Team unterschreiben würde.
"Das österreichische Team ist wie eine kleine Familie"
"Sie haben den ganzen Skisprungsport in Verruf gebracht und stellen sich hin, als wären sie die Opfer von dem Ganzen. Dabei ist es der ganze Skisprungsport", lederte unlängts Hörls ÖSV-Kollege Daniel Tschofenig, Gesamtweltcupsieger der Vorsaison, im Gespräch mit der "Tiroler Tageszeitung".
"Es kann auch mal passieren, dass du eine Disqualifikation kriegst, wenn du einfach dort einen Zentimeter zu groß bist. Aber dieses taktische Bescheißen finde ich unter aller Sau", so der ÖSV-Adler weiter.
Ärger innerhalb des ÖSV herrscht trotz unterschiedlicher Einschätzungen aber nicht. "Wir sind ein großes Team, und alle arbeiten hervorragend zusammen. [...] Das österreichische Team ist wie eine kleine Familie", betonte Hörl.


