Die Gerüchte um einen möglichen Abgang von Dayot Upamecano vom FC Bayern werden immer lauter. Wie der Poker ausgeht, steht noch in den Sternen. Der Champions-League-Kracher gegen Paris Saint-Germain könnte die Situation aus Sicht der Münchner jedoch verkomplizieren.
Real Madrid soll Dayot Upamecano vom FC Bayern zum Top-Transferziel des kommenden Sommers auserkoren haben, goss Transfer-Insider Ekrem Konur am Dienstag noch einmal mächtig Öl in die ohnehin lodernden Feuer der Gerüchteküche. Manchester United, der FC Liverpool und Juventus Turin seien ganz nebenbei ebenfalls interessiert, so Konur, der damit bei Weitem nicht alle Top-Vereine nennt, die in den vergangenen Wochen kursierten. Manchester City, der FC Chelsea, Inter Mailand oder der FC Barcelona waren oder sind angeblich ebenfalls ausgiebig im Rennen.
Selbiges gilt für Paris Saint-Germain, also den Klub, der den FC Bayern im Rahmen der Champions-League-Ligaphase am Dienstagabend (ab 21 Uhr im sport.de-LIVE-Ticker) zum heißen Tanz im Prinzenpark bittet. Eine Partie, in der nicht wenige den ersten echten Härtetest für die in dieser Saison noch ungeschlagenen Münchner sehen. Sollte Upamecano gegen Weltfußballer Ousmane Dembélé und Co. seine nächste Top-Leistung auf den Rasen zaubern, dürften die Gerüchte nicht unbedingt an Fahrt verlieren.
Ein Umstand, dem man sich in München offenbar nur allzu bewusst ist. Die Verlängerungen von Alphonso Davies, Jamal Musiala und Joshua Kimmich "sowie die von Vincent Kompany sind allesamt ein Zeichen, dass hier beim FC Bayern etwas Großes wächst und deswegen sage ich auch: 'Lieber Dayot Upamecano: gerne zur Nachahmung empfohlen'", wandte sich Bayern-Präsident Herbert Hainer jüngst auf der Jahreshauptversammlung des Klubs direkt an den Franzosen.
Auch Sportvorstand Max Eberl dürfte dem Innenverteidiger nicht umsonst Honig um den Mund geschmiert haben.
FC Bayern will alles tun, damit Upamecano bleibt
Es sei "schwer, Prognosen zu stellen", aber auf einer Skala von 1 bis 10 gesehen, wäre einer Verlängerung Upamecanos für ihn eine 10, erklärte Eberl bei "Sky". Und sehr deutlich weiter: "Upa ist für mich einer der besten Innenverteidiger der Welt. Wir werden alles tun, was wir können, damit er bleibt."
Aus persönlicher Sicht des Defensivstars besonders verlockend: Bei einem ablösefreien Wechsel steht Upamecano ein fettes Handgeld ins Haus, auch für die Unterschrift unter ein neues Arbeitspapier in München soll der 27-Jährige daher einen satten Bonus fordern. Die "Sport Bild" lobte jüngst kolportierte 17 Millionen Euro als Benchmark aus. Selbige Summe soll Alphonso Davies Anfang Februar eingeheimst haben.
Vor allem für Eberl, der mit dem Auftrag angestellt wurde, das Gehaltsvolumen deutlich zu senken, ein sensibles Thema. Als ein Fan forderte, dass eine Verlängerung mit Upamecano "nicht an zwei, drei Millionen scheitern dürfe", entgegnete Eberl augenzwinkernd: "Was wurde ich kritisiert, für das Geld, das ich ausgegeben habe für Jamal und Phonzie. Aber an einem gewissen Punkt muss man Entscheidungen treffen."
"Wenn es wirklich nur um Handgeld geht ..."
Besagte "Entscheidungen" sind auch für Kult-Reporter Marcel Reif unumgänglich. Im "Bild"-Podcast "Reif ist Live" brach Reif die Situation herunter: "Wenn er wirklich was anderes machen will und ihm das alles wurscht ist, dann muss er halt gehen", dann werde der FC Bayern "einen anderen finden oder die Dinge anders lösen", so Reif. Aber Argumente gegen einen Verbleib in München gebe es letztlich wenige: Upamecano werde geschätzt, spiele viel, kassiere ein sattes Gehalt.
"Wenn es wirklich nur um Handgeld geht, wäre das den Dingen nicht angemessen. Man wird ihm sicher ein bisschen entgegenkommen, aber damit es am Ende hopp oder top heißt, müssten schon viele andere Faktoren auch nicht stimmen und das sehe ich nicht", legt Reif nahe, dass er von einem Verbleib ausgeht.
Neben dem schönen Geld dürfte für Upamecano aber auch eine andere Sache ausschlaggebend sein: Die Aussicht auf den maximalen Erfolg. Im deutschen Fußball hat der Nationalspieler beinahe alles gewonnen, dass im Sommer ein vierter Meistertitel hinzukommt, dürfte derzeit kaum jemand bezweifeln. Mit dem Gewinn der Champions League fehlt Upamecano allerdings noch der wichtigste europäische Vereinstitel.
Die Chance auf den Henkelpott ist beim FC Bayern natürlich gegeben, aber auch Real Madrid, PSG oder Manchester City zählen immer zu den Favoriten.
Umso wichtiger könnte am Ende sein, wie sich die Bayern am Abend in Paris schlagen.































