Lange sucht Deutschlands Schwergewichts-Star Agit Kabayel nach einem Gegner für sein "Homecoming" Anfang kommenden Jahres, der Wunschkampf gegen einen Ex-Champion kommt nicht zustande. Stattdessen trifft der "Leberking" nun auf einen unbekannten polnischen Riesen.
Agit Kabayel trifft bei seiner Ring-Rückkehr nach Deutschland am 10. Januar in Oberhausen auf den Polen Damian Knyba. Das teilte Kabayels Promoter Queensberry, der den Boxabend in der Rudolf-Weber-Arena veranstaltet, mit.
Dabei steht der WBC-Interims-Titel des 33-jährigen Deutschen auf dem Spiel und damit der Status als Pflichtherausforderer von Schwergewichts-König Oleksandr Usyk. Kabayel hatte den Titel als "Zwischen-Weltmeister" im Februar mit einem K.o.-Sieg über den Chinesen Zhang Zhilei errungen.
Und hier besteht ein Anknüpfungspunkt zum kommenden Gegner: Knyba diente Zhang in der Vergangenheit als Sparringspartner. Der in 17. Profikämpfen ungeschlagene 29-Jährige ist im Schwergewicht ansonsten aber ein unbeschriebenes Blatt, hatte noch keinen Gegner von Rang und Namen vor den Fäusten.
Polnischer Gigant boxt in anderem Stockwerk als Kabayel
In der Weltrangliste des WBC (Stand 20. Oktober) belegt Knyba zurzeit lediglich Platz 38 - eigentlich muss ein Herausforderer um einen WBC-Titel unter den Top 15 stehen.
Möglich, dass der Verband den Polen nach dessen Sieg am 18. Oktober gegen den Amerikaner Joey Dawejko noch hochstuft. Ebenso möglich ist, dass das zuständige WBC-Gremium Knyba auch ohne Top-15-Platzierung als Herausforderer von Kabayel akzeptiert.
Der Bochumer wird bei seinem ersten Kampf auf deutschem Boden seit März 2023 als klarer Favorit in den Ring klettern - aber auch mit eindeutigen physischen Nachteilen.
Knyba misst 2,01 Meter und wiegt an die 120 Kilogramm. Kabayel ist 1,91 Meter groß und bringt um die 108 Kilo auf die Waage. Der "Polnische Hussar" hat zudem extrem lange Arme und deutliche Reichweitenvorteile (2,18 Meter zu 2,03 Meter).
Für Kabayel soll der Kampf dennoch nur eine Durchgangsstation auf dem Weg zu einem WM-Kampf sein. Der "Leberking" aus dem Pott sieht sich als größte Gefahr von Weltmeister Usyk, wie er im sport.de-Interview betonte.
Wann und ob Kabayel eine WM-Chance gegen den Ukrainer bekommt, ist aber offen. Usyk soll 2026 zunächst seinen WBO-Titel gegen den Briten Fabio Wardley verteidigen.
Kabayel gegen Dubois vorerst vom Tisch
Kabayel und sein Team hatten lange nach einem Gegner für den Deutschland-Kampf in Oberhausen gesucht und dabei nach sport.de-Informationen zahlreiche Absagen von Top-10-Leuten kassiert. Lange galt Albaner Nelson Hysa als heißester Kandidat - Queensberry und Promoter-Veteran Frank Warren sollen die Option nach einem dubiosen Sieg des 41-Jährigen im Oktober aber verworfen haben.
Zuletzt drängte Kabayel auf ein Duell mit dem englischen Ex-Champion Daniel Dubois, nachdem dieser ihn bei einem gemeinsamen Event in London herausgefordert hatte. Für den Kampf sei er sogar bereit gewesen, sein "Homecoming" zu verschieben, sagte der Bochumer in seinem Youtube-Vlog. Dubois habe letztlich aber abgesagt.
Wie sport.de berichtete, könnte der Kampf zwischen Kabayel und Dubois allerdings im Sommer 2026 im Rahmen einer großen deutsch-englischen Boxshow über die Bühne gehen - womöglich in einem Fußball-Stadion in Deutschland.
Voraussetzung ist, dass Kabayel seinen "Sty-Busy-Kampf" gegen Knyba gewinnt und Dubois sein für Februar anvisiertes Comeback siegreich gestaltet.
