Radsport-Star Primoz Roglic bekommt mit Remco Evenepoel einen neuen Teamkollegen bei Red-Bull-Bora-Hansgrohe. Die Ankunft des dreifachen Zeitfahr-Weltmeisters und zweimaligen Olympiasiegers hat umgehend Gerüchte entstehen lassen, dass der 36-Jährige über einen Abschied nachdenkt. Damit räumte Roglic nun auf.
Primoz Roglic hatte "wirklich nie Zweifel" an seinem Verbleib bei Red-Bull-Bora-Hansgrohe, stellte er in einem Interview mit "La dernière Heure" klar: "Ich hab noch ein Jahr Vertrag und weiß nicht genau, woher diese Gerüchte kamen."
Ihm sei bislang die Frage nach seiner Zukunft nie direkt gestellt worden. "Ich bin froh, dass Sie das tun, damit ich mich klar zu diesem Thema äußern kann." Die klare Haltung: Roglic will auch in Zukunft eine Führungsrolle beim ambitionierten Rennstall einnehmen.
Einen ersten Austausch mit dem Neuzugang, der Soudal Quick-Step nach sechs Jahren verlässt, habe es bereits gegeben - auch, wenn es kein "sehr langes Gespräch" war. "Ich glaube, wir werden bei unserem ersten Trainingslager im Dezember auf Mallorca mehr Gelegenheit haben, uns kennenzulernen."
Ein Urteil über seinen neuen Teamkollegen will sich der Slowene daher noch nicht erlauben. "Ich spüre, dass er sehr begeistert davon ist, zu uns zu kommen. Er ist noch jung, hat aber bereits zahlreiche Rennen gewonnen und verfolgt einen Ansatz, der seinen Erfolg erklärt", so Roglic lediglich.
Roglic, Evenepoel, Lipowitz: Wer hat den Hut auf?
Gemeinsam mit Tour-de-France-Senkrechtstarter Florian Lipowitz verfügt das Team künftig über gleich drei Top-Fahrer. Spannend wird somit auch sein, wer künftig die Kapitänsrolle übernehmen und wer welche Rennen bestreiten wird. Von diesen Überlegungen ist Primoz Roglic aber noch weit entfernt.
"Die Herausforderung besteht nicht darin, herauszufinden, wie wir miteinander auskommen, sondern wie wir eine große Rundfahrt gewinnen können! Auf diese Frage müssen wir uns vorrangig konzentrieren", betonte der Einzelzeitfahr-Olympiasieger von Tokio und fünffache Grand-Tour-Sieger (viermal Vuelta, einmal Giro): "Wenn man sieht, wie sich UAE entwickelt, muss man zunächst darüber nachdenken, wie man sie schlagen kann."
Mit seinen Ergebnissen in 2025 kann Primoz Roglic unterdessen nur bedingt zufrieden sein. Den Giro d'Italia musste er nach Stürzen vorzeitig auf der 16. Etappe beenden, bei der Tour de France wurde er Achter - sein eigentlicher Helfer Lipowitz fuhr hingegen aufs Podest.
"Für mich ist es mental ziemlich anstrengend, den Giro und die Tour hintereinander zu fahren, da ich Ehemann und Vater bin und diese beiden Rennen zu fahren bedeutet, dass ich die Hälfte des Jahres opfere, um mich bestmöglich darauf vorzubereiten, sehr oft weit weg von zu Hause", betonte der Routinier.




