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Shilajit als Nahrungsergänzungsmittel für Sportler

Das schwarze Gold der Berge: Warum Shilajit 2025 die Sportwelt aufmischt

Foto: © IMAGO/imageBROKER/Farhad Ibrahimzade
01. November 2025, 19:54
sport.de
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Der Markt für Sportergänzungsmittel ist hart umkämpft und ständig in Bewegung. Während Kreatin und Molkenprotein feste Größen bleiben, tauchen regelmäßig neue Substanzen auf, die Athleten den entscheidenden Vorteil versprechen.

Seit diesem Jahr rückt ein Naturstoff in den Mittelpunkt, der seit Jahrtausenden in der ayurvedischen Medizin verwendet wird: Shilajit. Besonders in Fitnessstudios und unter Kraftsportlern macht der Begriff die Runde. Die dunkle, teerartige Substanz aus den Gebirgen Zentralasiens erlebt einen bemerkenswerten Popularitätsschub. Doch was steckt hinter diesem Trend, und ist die Begeisterung wissenschaftlich gerechtfertigt?

Was genau ist Shilajit?

Shilajit, oft auch als Mumijo oder "Blut der Berge" bezeichnet, ist eine Biomasse, die in Felsspalten, vorwiegend im Himalaya, Altai und Kaukasus, gefunden wird. Es entsteht über Jahrhunderte durch die langsame Zersetzung von Pflanzenmaterial, das durch Mikroorganismen umgewandelt und durch den Druck der Gesteinsschichten komprimiert wird. Das Ergebnis ist ein klebriges Harz, dessen Farbe von gelbbraun bis tiefschwarz reichen kann.

Der Hauptwirkstoff, dem die meisten gesundheitlichen Vorteile zugeschrieben werden, ist die Fulvinsäure (Fulvic Acid). Sie fungiert als Trägerstoff, der Mineralien und Nährstoffe effizienter in die Körperzellen transportieren soll. Shilajit enthält außerdem über 80 verschiedene Mineralien und Spurenelemente in ionischer Form, darunter Eisen, Selen, Zink und Magnesium, sowie Dibenzo-α-Pyrone, die als starke Antioxidantien gelten, wie man auch in diesem Artikel von Nordic Oil nachlesen kann.

Der Lockruf des Testosterons

Der Hauptgrund für die wachsende Beliebtheit im Jahr 2025, insbesondere bei männlichen Athleten, liegt in den vermuteten Auswirkungen auf den Hormonhaushalt. Die Fitnessbranche ist getrieben von der Suche nach legalen Wegen, den Muskelaufbau (Hypertrophie) und die Regeneration zu optimieren. Hier kommt Testosteron ins Spiel. Dieses Hormon ist der primäre Treiber für die Zunahme von Muskelmasse und Kraft.

Einige klinische Studien, wenn auch oft mit kleiner Teilnehmerzahl, deuten darauf hin, dass eine regelmäßige Einnahme von gereinigtem Shilajit den Testosteronspiegel positiv beeinflussen könnte. Für Sportler ist dies eine verlockende Aussicht: Ein optimierter Hormonspiegel könnte nicht nur den Muskelaufbau unterstützen, sondern auch die Motivation und das allgemeine Energieniveau verbessern.

Energie, Ausdauer und Regeneration

Die Wirkung von Shilajit beschränkt sich jedoch nicht nur auf den Hormonhaushalt. Sportwissenschaftler untersuchen die Substanz zunehmend im Hinblick auf die zelluläre Energieproduktion. Es gibt Hinweise darauf, dass Shilajit die Funktion der Mitochondrien, der "Kraftwerke" der Zellen, unterstützen kann. Durch die Verbesserung der ATP-Synthese (Adenosintriphosphat) – der universellen Energiewährung des Körpers – könnte Shilajit dazu beitragen, chronische Müdigkeit zu reduzieren und die körperliche Ausdauer zu steigern.

Zusätzlich spielen die enthaltene Fulvinsäure und die Mineralien eine Rolle bei der Bekämpfung von oxidativem Stress. Intensives Training erzeugt freie Radikale, die zu Muskelschäden und Entzündungen führen. Die antioxidativen Eigenschaften von Shilajit könnten helfen, diese Schäden zu begrenzen und die Erholungsphasen nach harten Trainingseinheiten zu verkürzen. Dieser Aspekt macht es auch für Ausdauersportler interessant, die auf eine schnelle Regeneration angewiesen sind.

Zwischen Hype und Schwermetall

Trotz der vielversprechenden Berichte und ersten Studienergebnisse ist bei dem Trend Vorsicht geboten. Der Hype um Shilajit hat 2025 zu einem unübersichtlichen Markt geführt. Da es sich um ein Naturprodukt handelt, das Mineralien aus dem Gestein filtert, besteht bei ungereinigten oder schlecht verarbeiteten Produkten ein ernstes Risiko. Shilajit kann hohe Konzentrationen von Schwermetallen wie Blei, Arsen oder Quecksilber enthalten, wenn es aus kontaminierten Quellen stammt.

Die wissenschaftliche Datenlage ist außerdem noch nicht robust genug, um Shilajit als etabliertes Sportergänzungsmittel zu klassifizieren. Viele Mechanismen sind noch nicht vollständig verstanden, und Langzeitstudien zur Sicherheit bei hoher Dosierung im Sportkontext stehen noch aus. Athleten, die Shilajit ausprobieren möchten, müssen daher größten Wert auf die Qualität und Reinheit des Produkts legen. Zertifikate unabhängiger Labore, die auf Schwermetalle und Reinheit testen, sind ein Muss. Das "schwarze Gold" bleibt ein spannender, aber komplexer Kandidat im Arsenal der natürlichen Leistungsförderer.

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