Die norwegischen Biathlon-Herren stehen vor einer besonderen Saison. Erstmals seit vielen Jahren fehlen Johannes Thingnes und Tarjei Bø im Aufgebot des Teams, das in den vergangenen Jahren im Weltcup den Ton angab. In Schweden glaubt man derweil, dass die Dominanz nach dem Karriereende des Duos ein Ende finden könnte.
Wenn sich das norwegische Biathlon-Team in den letzten Jahren auf etwas verlassen konnte, dann auf Johannes Thingnes Bø. Der frisch gebackene Biathlon-Rentner lieferte stets ab, wenn es drauf ankam. Sowohl in den Einzel-Rennen als auch den Staffeln war er der Trumpf, den (fast) niemand schlagen konnte. Doch damit ist jetzt Schluss.
Der 32-Jährige kündigte im März an, seine erfolgreiche Biathlon-Laufbahn beenden zu wollen - ebenso seit Bruder Tarjei. Auch ohne die Bø-Brüder sind die Norweger um Gesamtweltcup-Sieger Sturla Holm Lægreid zwar weiterhin bestens aufgestellt. Dennoch rechnet sich die Konkurrenz offenbar bessere Chancen auf Siege im Weltcup aus.
Biathlon-Saison "ohne norwegische Siege"?
"Ich glaube, dass es für sie wirklich schwer werden wird! Ich freue mich auf eine Saison ohne norwegische Siege", sagte Sebastian Samuelsson gegenüber "SVT" mit einem schelmischen Lächeln. Auch sein Teamkollege Martin Ponsiluoma schlägt in eine ähnliche Kerbe.
"Der Druck auf die anderen Läufer wird etwas größer werden", erklärte er: "Ich glaube, dass Johannes einen Großteil des Drucks auf sich genommen hat, denn ich weiß nicht, wie viele Jahre er schon der beste Biathlet der Welt ist, während die anderen unter dem Radar bleiben konnten."
Neben Laegreid werden auch Vebjørn Sørum, Martin Uldal, Endre Strømsheim oder auch Johannes Dale-Skjevdal mit neuen Rollen im Weltcup-Team klarkommen müssen. "Sie alle werden jetzt mehr im Fokus stehen", ist sich Ponsiluoma mit Blick auf das Nachbarland sicher.
