Der FC Bayern lässt gegen Bayer Leverkusen auch mit einer B-Elf nichts anbrennen - und scheint gerüstet für den Kracher gegen Paris.
Vincent Kompany klatschte zufrieden in die Hände, sein wagemutiger Rotationsplan war voll aufgegangen. Selbst ohne Topstars wie Harry Kane oder Michael Olise in der Startelf nahmen die unauhaltsamen Rekordjäger von Bayern München die Auswärtsspezialisten von Bayer Leverkusen problemlos auseinander und gewannen beim lockeren 3:0 (3:0) zugleich die Erkenntnis: Auch mit einer B-Elf dominiert der deutsche Fußball-Rekordmeister die Bundesliga nach Belieben.
"Das ist definitiv ein Ausrufezeichen", sagte Nationalspieler Serge Gnabry bei "Sky", nachdem die Münchner ihre Super-Serie auf 15 Pflichtspielsiege ausgebaut hatten. Zudem sei es ein "schönes Zeichen" des Trainers, "dass er allen vertraut. Die Jungs haben es zurückgezahlt mit ihrer Leistung. Ich glaube, das macht uns als Mannschaft, als Einheit auch nochmal viel stärker, wenn dann heute bei einem solchen Gegner so ein Resultat rauskommt."
Leverkusen kann doch noch auswärts verlieren
Während die Bayern für den Champions-League-Kracher bei Titelverteidiger Paris Saint-Germain gerüstet scheinen, kassierten die chancenlosen Leverkusener nach 37 Partien die erste Ligapleite seit Mai 2023 auf fremdem Platz. Vor allem in der ersten Halbzeit habe Bayer "in keiner Phase irgendwo Paroli geboten", kritisierte Kapitän Robert Andrich, Trainer Kasper Hjulmand gab zu: "Das ist natürlich ein Schlag."
Gnabry (25.), Leihgabe Nicolas Jackson (31.) mit seinem ersten Bundesliga-Tor und ein Eigentor von Loïc Badé (43.) brachten dem Rekordmeister den ersten Liga-Sieg über Bayer seit September 2022. Vor der Jahreshauptversammlung am Sonntag (10.30 Uhr) mit der erwarteten Wiederwahl von Präsident Herbert Hainer herrscht eitel Sonnenschein.
Der Knaller in der Königsklasse in Paris am Dienstag (21.00 Uhr/Prime Video) warf seine Schatten voraus, Kompany ließ daher ungewohnt heftig rotieren: Gleich sieben Stars tauschte er nach dem 4:1 im Pokal in Köln aus, Torgarant Kane oder Flügel-Sensation Olise saßen beim Anpfiff ebenso auf der Bank wie Abwehrchef Dayot Upamecano. Dennoch spielten die Münchner gewohnt dominant, allerdings fehlte zunächst der Zug zum Tor.
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FC Bayern dominiert nach Belieben
Wenn es im sehr rechtslastigen Bayern-Spiel gefährlich wurde, war Jungstar Lennart Karl involviert. Der Teenager gab mit seinem starken linken Fuß die ersten Schüsse ab (8., 15.) und bereitete die Kopfballchance von Leon Goretzka (18.) vor. Ein langer Ball von Tom Bischof, der wie zuletzt in Gladbach den Linksverteidiger gab, brachte die Führung. Jarell Quansah hatte im Laufduell mit Gnabry das Nachsehen.
Beim zweiten Münchner Treffer wirkte Bayer arg schlafmützig. Konrad Laimer konnte von rechts in aller Ruhe flanken, Jackson aus fünf Metern unbedrängt per Kopf vollenden. Und auch beim dritten Tor half die Werkself mit, als Badé eine scharfe Hereingabe von Raphael Guerreiro unglücklich ins eigene Netz ablenkte.
Leverkusen hatte durchaus Möglichkeiten im Münchner Spiel ausgemacht, um selbst gefährlich zu werden. Immer wieder wurde der lange Ball auf Bischofs Seite gesucht, dazu sollte schnelles Umschalten für Tiefe sorgen. Doch all das blieb im Ansatz stecken. Weil Freistoßspezialist Alejandro Grimaldo (muskuläre Probleme) auf der Bank saß, fehlte eine Waffe.
Nach weiteren Chancen durch Jackson (50.) und Guerreiro (58.) brachte Kompany seine Stammspieler Kane, Olise und Luís Diaz - auch sie sollten sich auf PSG einstimmen. Ihren Aktionen fehlte aber bisweilen die Schärfe.
































