Suche Heute Live
Boxen
Artikel teilen

Boxen

"Er entscheidet selbst"

Usyk macht, was er will - Wardley-Kampf keinesfalls fix

Oleksandr Usyk kann auf die Gürtel und Regeln der Weltverbände pfeifen
Oleksandr Usyk kann auf die Gürtel und Regeln der Weltverbände pfeifen
Foto: © IMAGO/Dean Fardell / Avalon
02. November 2025, 11:41
sport.de
sport.de

Geht es nach Vorschrift, ist Fabio Warldey ist nach seinem Sensationssieg über Joseph Parker als nächster Herausforderer von Schwergewichts-König Oleksandr Usyk gesetzt. Doch was sind im Preisboxen schon Vorschriften? Usyks Ex-Promoter deutet jedenfalls an, dass der Ukrainer tun wird, was ihm beliebt.

Oleksandr Usyk hält seit seinem Knall-K.o. gegen Daniel Dubois im Sommer wieder die WM-Gürtel der vier großen Verbände WBA, WBC, IBF und WBO. Die Schlange potenzieller Herausforderer ist entsprechend lang.

Schon Ende Juli verpflichtete die WBO Usyk, den Gürtel des Verbandes als nächstes gegen WBO-Interims-Meister Joseph Parker zu verteidigen. Der Weltmeister machte allerdings eine Rückenverletzung geltend und erbat Pause, die ihm die WBO einräumte.

In der Zwischenzeit einigte sich der Neuseeländer Parker auf einen WM-Ausscheid gegen Fabio Wardely aus England. Die große Mehrheit der Experten war sich sicher, dass Parker das Duell mit dem unerfahrenen Wardley gewinnen würde - der Außenseiter strafte sie lügen.

In der O2 Arena von London erschütterte der Außenseiter am vergangenen Wochenende Parker und die Schwergewichts-Szene mit einem Abbruchsieg in Runde elf und eroberte die Position als Pflichtherausforderer von König Usyk.

Promoter Frank Warren machte noch im Ring klar, dass der Kampf 2026 kommen werde, wahrscheinlich "irgendwann im März" und entweder in Riad oder in London.

Box-König Usyk entscheidet selbst, was passiert

Uskys langjähriger Strippenzieher Alexander Krassyuk ist sich da allerdings nicht so sicher. "Ich habe keine Ahnung, was er tun wird", sagte der Ukrainer im Interview mit Phil Jay von den "World Boxing News".

Er habe erst kürzlich mit Usyk gesprochen und das Einzige, was er sicher sagen könne, "ist, dass er selbst die Entscheidung trifft. Er wird wahrscheinlich die Optionen abwägen und dann seinen nächsten Schritt festlegen", so Krassyuk. Geht es nach dem Promoter, soll Usyk seine Karriere schnell wie möglich beenden.

Was Krassyuk mit der Aussage, Usyk entscheidet selbst, meint, liegt auf der Hand. Der 38-Jährige hat einen Status erreicht, an dem ihm die Regeln, Statuten und Anordnungen der Weltverbände herzlich egal sein können.

Ignoriert Usyk die WBO und verliert so am Grünen Tisch den Gürtel, wäre er definitorisch zwar nicht mehr "Undisputed Champion" - aber natürlich immer noch der rechtmäßige, weltweit anerkannte und "wahre" Boxweltmeister aller Klassen.

Video: Exklusiv: Kabayel fordert Usyk heraus

Auch Agit Kabayel wartet auf WM-Kampf gegen Usyk

Titel hin oder her - Usyk den Kampf machen, der für ihn finanziell am Lukrativsten ist, womöglich etwa ein drittes Duell mit Ex-Weltmeister Tyson Fury oder Superstar Anthony Joshua.

Usyks Ausnahmestatus betrifft auch Deutschlands Schwergewichts-Ass Agit Kabayel. Der 33-Jährige ist beim WBC als Interims-Weltmeister ebenfalls Pflichtherausforderer. Ob und wann Kabayel zum Zug kommt, ist ungewiss.

Krassyuk ließ anklingen, dass ein Kampf zwischen Usyk und Wardley nicht unbedingt ein Kassenschlager wäre. "Ich kann nicht sagen, ob Seine Exzellenz (der saudische Box-Mogul Turki Al-Sheikh) Interesse hat, den Kampf zu veranstalten, ich habe es mit ihm nicht besprochen. Ich kann annehmen, dass Großbritannien nicht als wahrscheinlicher Austragungsort gesehen wird, wenn der Kampf je stattfindet."

Newsticker

Alle News anzeigen