Während er seinen Formel-1-Traum weiter nicht aufgibt, hat sich Mick Schumacher zuletzt in den USA auch ein umfangreiches Bild von der IndyCar-Serie gemacht. Wäre diese der richtige Schritt für den Deutschen? F1-Ikone und Red-Bull-Berater Helmut Marko ist zwiegespalten, wie er im Gespräch mit RTL/ntv und sport.de betonte.
Ist der mögliche Einstieg in die IndyCar-Serie der richtige Weg für Mick Schumacher, um für die Formel 1 weiter interessant zu bleiben? Auf diese Frage hat Helmut Marko im exklusiven Interview mit RTL/ntv und sport.de eine geteilte Antwort gegeben.
"Die Serie ist eine gute Serie, sie ist sehr wettbewerbsfähig", sagte Marko und erinnerte an Juan Pablo Montoya und dessen Erfolge in der US-Rennklasse. Der Kolumbianer war 2001 als Indy-500-Champion zu Williams in die Formel 1 gewechselt, wo er 2002 und 2003 WM-Dritter wurde. Später zog es Montoya erneut in die IndyCar-Serie.
Allerdings warnte Marko den 26-jährigen Schumacher auch vor dem Abenteuer. "Mir wäre das zu gefährlich. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von bis zu 340 km/h gibt es die Gefahr kapitaler Unfälle. In so einem Fall ist es meist ein gröberer Crash", sagte er.
Dennoch könne es für den Deutschen "ein guter Schritt sein, er hatte einen sehr erfreulichen Test dort. Wenn er sich in Amerika wohlfühlt, die Oval-Tricks lernt - und da wird er einige Rennen brauchen - dann wird das sicherlich gut gehen", blickte der Red-Bull-Motorsportkonsulent voraus.
Marko: Im WM-Kampf der Formel 1 werden "Nuancen entscheiden"
Marko selbst richtet seinen vollen Fokus derweil auf die restlichen vier Formel-1-Rennen, in denen noch die Restchance besteht, dass Max Verstappen Weltmeister wird.
"Wir glauben daran. Wir haben den Willen und eine kleine Chance. 2010 haben wir es im letzten Rennen geschafft, 2012 auch, und 2021 ist Verstappen in der letzten Runde Weltmeister geworden", erinnerte der der 82-Jährige an die Highlights der letzten Jahre.
Verstappen, derzeit mit 321 Punkten Dritter der WM-Wertung hinter den beiden McLaren-Piloten Oscar Piastri (356) und Lando Norris (357), habe "schon einige besondere Leistungen erreicht, aber wenn er diese Aufholjagd schafft, wäre das schon besonders sensationell", legte sich Marko fest.
Mit seiner Erfahrung sei der vierfache Weltmeister jedenfalls im Vorteil. "Jetzt gilt es Nervenstärke zu haben und keinen Fehler zu machen. Nuancen werden entscheiden", erklärte der Red-Bull-Berater.



