Nach dem bitteren 0:4-Pokal-Aus in Darmstadt schrillen beim FC Schalke 04 die Alarmglocken. Mittendrin im Gelsenkirchener Pokal-Debakel am Mittwochabend war Keeper Loris Karius, der vor allem beim zweiten Gegentreffer eine schlechte Figur abgab. Statt Ausflüchte zu suchen, liefert der S04-Torwart zumindest nach der Partie noch das, was man auf Schalke besonders schätzt: Klartext.
Karius, der mit seiner Ausstrahlung und starken Leistungen maßgeblich dazu beigetragen hat, dass der FC Schalke 04 als Tabellenführer durch die 2. Bundesliga marschiert, sprach nach dem 0:4 in Darmstadt offen über ein vermeintliches Kader-Problem bei den Königsblauen.
"Wir sind in der Breite nicht großartig aufgestellt. Wir haben zu viele Verletzte. Wir müssen uns jetzt sammeln, uns noch zweimal reinhauen und so gut in die Länderspielpause kommen", wurde Karius am Mittwochabend in der "Bild" zitiert.
Eine Aussage, die ihre Wirkung nicht verfehlt hat. Auch Cheftrainer Miron Muslic traf in seinem Statement zum Pokal-Aus den gleichen Ton, auch wenn er es anders formulierte: "Ich jammere nie über den Kader, werde mich nie beschweren, nur weil wir ein Spiel verloren haben. Das gehört dazu. Es wird von mir keine Ausrede geben."
Dass die Personalsituation angespannt ist, weiß aber auch er. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Schalke die Belastung trägt oder ins Wanken gerät.
Karius sicher: "Werden in Karlsruhe anderes Gesicht zeigen"
Karius erklärt, woran es sportlich bei den Lilien hakte: "Es fängt vorne an: Wenn wir nicht richtig anlaufen, ist es eine Verkettung und funktioniert nicht. Unser System ist, dass die Mannschaft zu 100 Prozent weiß, was die Aufgabe ist. Wenn die Räume zu groß werden, wird es schwierig. Wir hatten wieder viele junge Spieler auf dem Platz und auch Spieler, die nicht auf ihren Lieblingspositionen gespielt haben. Das merkt man dann."
Trotz aller mahnenden Worte schürte der Ex-Liverpool-Torhüter aber auch Hoffnung für die kommenden Zweitliga-Herausforderungen gegen Karlsruhe (1. November) und Elversberg (8. November): "Wir müssen uns jetzt sammeln, uns noch zweimal reinhauen und dann in die Länderspielpause gehen. Mir wird nicht angst und bange – aber wichtig ist, dass wir was aus Darmstadt lernen."
Von der grundsätzlichen Qualität innerhalb des Knappen-Kaders ist der 32-Jährige ohnehin überzeugt, wie er weiter betonte: "Vielleicht rüttelt uns dieses 0:4 wach. Ich glaube nach wie vor an uns! Wir sind nicht umsonst Tabellenführer. Wir sind auf alles vorbereitet, rücken jetzt noch mehr zusammen und werden schon Samstag in Karlsruhe ein anderes Gesicht zeigen."































