Manuel Gräfe gilt seit seinem (ungewollten) Abschied aus der Schiedsrichter-Gilde des DFB als einer der schärfsten Kritiker der deutschen Unparteiischen im Profi-Fußball. Auch nach dem Sieg des FC Bayern beim 1. FC Köln im DFB-Pokal meldet sich Gräfe zu Wort.
Der 1. FC Köln hatte alles getan, um am Mittwochabend das Müngersdorfer Stadion zum Kochen zu bringen und ein Pokalwunder gegen den übermächtigen FC Bayern zu vollbringen.
Die Geißböcke kämpften, pflügten den sowieso schon malträtierten Rasen um und machten den Super Bayern mit ihrer bissigen Zweikampfführung das Leben schwer. Ragnar Ache sprang nach einem Eckball am Höchsten und nickte nach etwas mehr als einer halben Stunde zur umjubelten Effzeh-Führung ein.
Doch die Bayern schlugen Bayern-like nur fünf Minuten später zurück, Luis Diaz glich per Abstauber aus. Aber: Das Tor hat einen fetten Makel. Denn beim Schuss von Josip Stanisic, den Kölns Torwart Ron-Robert-Zieler Diaz vor die Füße parierte, stand der Münchner überdeutlich im Abseits. Nicht knapp, nicht verdeckt, sondern glasklar ersichtlich.
Die ohne VAR-Hilfe aus dem Kölner Keller etwas weiter östlich pfeifenden und winkenden Unparteiischen erkannte das allerdings nicht. Die Pfeife von Schiedsrichter Tobias Welz blieb stumm.
Bayern-Tor "hat nichts mit fehlendem VAR zu tun"
Nach Ansicht des früheren Bundesliga-Schiris Manuel Gräfe hatte Welz "bis dahin gut" agiert, "aber solch fehlende Konzentration vom Assistenten inakzeptabel!", polterte er via "X".
Das 1:1 sei "so krass Abseits" gewesen, "dass im Gegensatz zum knappen 1:1 bei Eintracht Frankfurt gegen den BVB - das auch nichts mit fehlendem VAR zu tun hat. Das muss man in der Bundesliga erkennen", stellte Gräfe dem Linienrichter ein vernichtendes Zeugnis aus.
"Extrem bitter, vor allem weil es nicht knapp Abseits war", resümierte Kölns Angreifer Marius Bülter. "Mich ärgert noch mehr, dass ich dann in der Halbzeit mit dem Schiedsrichter spreche und er mir erzählen will, dass er es sich in der Halbzeit nicht angeguckt hat. Da will er mich ein Stück weit für doof verkaufen. Das nervt."































