Anna Weidel landete beim Loop-One-Festival in München als beste deutsche Biathletin auf Rang vier. Dementsprechend optimistisch geht sie in die anstehende Olympia-Saison. Jetzt verriert Weidel aber, dass sie im Sommer fast ihre Karriere beendet hätte.
In guter Form präsentierte sich Anna Weidel beim Loop-One-Festival in München. Die Biathletin rückte für Franziska Preuß nach und wurde als Vierte prompt beste Deutsche bei dem Event rund um das Münchner Olympiastadion. Doch statt Rückenwind für die neue Saison hätte es bei Weidel fast die totale Flaute gegeben - denn sie dachte bereits an Rücktritt.
"Ich habe es die letzten Jahre relativ schwer gehabt mit Krankheiten und relativ vielen Rückschlägen. Wenn nicht jetzt Olympia anstehen würde, hätte ich relativ sicher schon aufgehört. Deshalb habe ich noch einmal alles reingelegt", sagte Weidel im Interview mit "Sport1".
Biathlon: Weidel setzt im Olympia-Winter auf neuen Trainer
Alles reingelegt - dazu gehörte auch ein Trainerwechsel. "Ich bin jetzt beim Andi Birnbacher in der Trainingsgruppe, habe da noch mal ein paar Sachen verändert und fühle mich gerad, als wenn ich auf einem sehr guten Weg bin. Das haben die Leistungsdiagnostiken auch gezeigt", so Weidel.
Die 29-Jährige hofft jetzt auf einen Start bei Olympia: "Ich wäre sehr gerne in der Olympia-Staffel und würde da auch gerne eine Medaille gewinnen. Das ist von jedem das Kindheitsziel. Da dabei zu sein, das ist erst einmal das Hauptziel."
Und darüber hinaus? Folgt auf den Rücktrittsgedanken der zweite Frühling oder würde ein Olympia-Start zeitgleich die Ziellinie für Weidels Karriere bedeuten? "Darüber habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht. Jetzt kommt erst einmal das eine Jahr und danach muss man schauen, was beruflich, mit dem Studium oder mit meinem Freund ansteht", legt sich Weidel nicht fest.
Voller Fokus also auf Olympia bei Anna Weidel. Greift sie dafür auch zum kritisch diskutierten "Hitze-Training", das etwa das norwegische Team einsetzt? "Unsere Wissenschaftler kennen natürlich die neuesten Studien, aber sie sind noch nicht ganz überzeugt. Wir haben es noch nicht in unserem Trainingsplan eingebaut", so die Biathletin.

