Fünf Monate nach dem DFB-Pokalfinale ist Arminia Bielefeld zurück in Berlin - unter völlig veränderten Vorzeichen. Nur die Ziele sind gleich geblieben.
Köpenick, Union Berlin, Alte Försterei: Mit dem Highlight vor fünf Monaten hat Arminia Bielefelds Rückkehr nach Berlin nicht viel zu tun.
"Da kommen jetzt keine Erinnerungen von dem Pokalfinale hoch", sagte auch Trainer Mitch Kniat. Im Osten der Hauptstadt kann der Überraschungsfinalist der Vorsaison aber den Traum, erneut ins Endspiel im Olympiastadion zu stürmen, am Leben erhalten.
"Für mich ist Pokal immer etwas Besonderes", sagte Kniat vor der Zweitrundenpartie im DFB-Pokal am Mittwoch (20:45 Uhr/Sky) bei Union: "Trotzdem ist es ein anderes Stadion, ein anderer Verein. Die Stadt ist schon gleich, aber es sind zwei andere Orte."
Seit vergangenem Mai, als erst der VfB Stuttgart (2:4) den damaligen Drittligisten auf seinem wundersamen Lauf stoppte, hat der ganze Klub Blut geleckt - und will dieses Final-Gefühl noch einmal spüren.
"Die Motivation ist bei hundert Prozent", so Kniat: "Mannschaften, die vorher so weit gekommen sind, sind oft in der 1. Runde ausgeschieden. Das haben wir auch nicht gemacht. Was irgendwann mal war und all die Statistiken interessieren uns nicht."
Vom zurückliegenden Erfolg können sich die Bielefelder freilich wenig kaufen. In gewisser Weise gereicht er ihnen gar zum Nachteil. Nach dem Aufstieg bekommen sie als Zweitligist im Pokal nicht mehr automatisch das Heimrecht zugeteilt.
DFB-Pokal: Bielefeld vermisst den Heimvorteil
Auf die Wucht der heimischen Alm müssen die Ostwestfalen gegen Union demnach verzichten - anders als beim 2:0-Sieg gegen die Berliner in der 2. Runde der vergangenen Spielzeit. "Der Heimvorteil fehlt uns", gab Kniat zu.
Wenn seine Mannschaft jedoch wie beim 2:0 am vergangenen Samstag in der Liga gegen die SV Elversberg spiele, "können wir eine Runde weiter kommen", so der Coach. Mit dem beachtlichen Erfolg gegen die stark gestarteten Saarländer hatte die Arminia eine vier Spiele lange Pleitenserie beendet.
Der Fokus liegt also auf dem Hier und Jetzt, ein kleines Rendezvous mit der eigenen Vergangenheit wird der Abstecher an die Spree für Kniat aber doch. Denn einst war er für Union-Trainer Steffen Baumgart beim SC Paderborn tätig. Er habe sich viel bei ihm abgeguckt, so Kniat, Baumgart sei "in gewissen Sachen auch ein Vorbild".
Auch heute sind die beiden noch gut befreundet. "Wenn er mich etwas fragt, springe ich sofort auf und mache es, weil ich weiß, dass er auch eine andere Seite hat", fuhr Kniat lachend fort: "Und die will ich nicht erleben. Da bin ich auch ehrlich."












































