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sport.de-Debrief mit F1-Experte Danner

Experten küren Helden von Mexiko - und es ist nicht Norris

Video: Formel-1-WM "sehr, sehr stark unter Strom"
27. Oktober 2025, 16:00

Zuletzt bekam McLaren von Max Verstappen in der Formel 1 ziemlich auf die Mütze. Beim Grand Prix von Mexiko schlugen die Papaya-Champions aber gnadenlos zurück - wenn auch nur in Person von Lando Norris.

In ihrem sport.de-Debrief zum Mexiko-GP arbeiten F1-Experte Christian Danner und RTL-Daten-Analytiker Steffen Kosuch das Rennen auf. Sie erläutern, warum Verstappen nur Dritter wurde und warum bei Oscar Piastri immer noch Hoffnung zu Besserung besteht. Außerdem küren sie den Helden von Mexiko - und der heißt nicht Lando Norris.

Dabei war der Brite ohne Wenn und Aber der dominierende Mann in der dünnen Höhenluft auf circa 2000 Metern. Nach einer überragenden Bestzeit im Qualifying behauptete Norris die Führung nach dem Start auf dem langen Weg zu Kurve 1 gegen die drängenden Ferrari. Seine schwerste Prüfung, danach setzte sich der McLaren-Mann sofort ab.

Norris' Sieg in Mexiko-Stadt war zu keinem Zeitpunkt in Gefahr. Die teilweise 30 Sekunden Vorsprung waren auch eine Demonstration der Stärke des zuletzt etwas in die Kritik geratenen McLaren-Teams. Mit dem Sieg eroberte Norris die WM-Führung - jetzt wird es spannend, ob er diese an den verbleibenden vier Rennwochenenden verteidigt.

Rückstand (sec) über Rennrunden der einzelnen Autos auf Rennsieger Norris
Rückstand (sec) über Rennrunden der einzelnen Autos auf Rennsieger Norris

Sein Rivale Oscar Piastri war in Mexiko das genaue Gegenbild. Startplatz sieben mit mehr als einer halben Sekunde Rückstand war eine Ohrfeige - da war es klar, dass das Rennen kein Spaziergang werden würde. Wurde es auch nicht, zumal Piastri in der Startphase direkt zwei Positionen verlor. Der Australier steckte danach permanent im Verkehr, konnte seine wahre Pace nie zeigen.

Seine Aufholjagd bis auf Rang fünf mit einigen sehenswerten Überholmanövern lässt aber die Hoffnung keimen, dass sich Piastri gefangen hat. Mit einem Pünktchen Rückstand auf Norris hat er im WM-Kampf noch immer alle Chancen.

Virtual-Safety-Car vermasselt Verstappen die Tour

Ein schlechtes Qualifying hatte auch Max Verstappen, der dritte WM-Kandidat. Von Startplatz fünf versuchten er und Red Bull es mit einer anderen Strategie. Während die anderen Topautos mit Soft-Pneus losfuhren, setzte Verstappen zunächst auf Medium und einen längeren ersten Stint.

In der ersten Rennhälfte konnte der Holländer so lediglich seine Position halten und wurde nur dank der Boxenstopps nach vorne gespült. Erst nach seinem einzigen Boxenstopp in Runde 37, der ihn wieder auf P8 zurückwarf, begann er auf Soft seine Aufholjagd.

Mit Rundenzeiten, die besser waren als die von Spitzenreiter Norris, blühte Verstappen plötzlich auf. Auch profitierte der 28-Jährige davon, dass die Fünfergruppe vor ihm (Hamilton, Piastri, Antonelli, Russell, Bearman) auf zwei Stopps ging. So war für Verstappen plötzlich sogar der zweite Platz von Charles Leclerc nicht mehr unrealistisch.

Video:

Drei Runden vor Rennende tauchte Verstappen im DRS-Fenster des Monegassen auf, der Platztausch sah wie eine Formalie aus. Allerdings neutralisierte eine umstrittene Virtual-Safety-Phase (wegen eines Unfalls von Sainz) genau dann das Rennen, als der erste Angriff kam. Somit blieb für Verstappen nur Rang drei hinter Leclerc.

Bei Ferrari Licht und Schatten

Dessen zweiter Platz war eine Bestätigung der starken Ferrari-Leistung in Mexiko. Schon am Samstag hatte die Scuderia die Positionen zwei und drei belegt. Zumindest Leclerc setzte das Potenzial des SF-25 am Sonntag perfekt um.

Stallkollege Lewis Hamilton handelte sich dagegen in einem harten Duell mit Verstappen in der Anfangsphase eine harte, aber durchaus nachvollziehbare Zehn-Sekunden-Strafe ein, die ihn ans Ende der Verfolgergruppe bugsierte. Auch eine alternative Zwei-Stopp-Strategie brachte ihn nicht mehr nach vorne.

Der Held des Rennens war Ollie Bearman im Haas. Schon mit Q3 und Startplatz neun blitzte seine Performance auf. In der Startphase gewann er drei Positionen, zwei weitere im Getümmel des Verstappen-Hamilton-Kampfes. Dann verteidigte Bearman Platz vier gegen alle Angriffe der Mercedes-Piloten und zu Rennende auch gegen Piastri. Teamkollege Esteban Ocon rundete das starke Resultat für Haas mit P9 ab.

Mercedes mit unglücklicher Strategie

Für Mercedes wäre vermutlich mehr drin gewesen als die Plätze sechs (Kimi Antonelli) und sieben (George Russell). Russell verlor am Start einen Platz an Verstappen und in Runde fünf an Bearman und Antonelli. Im Verkehr steckend jammerte der Brite am Funk so lange, bis Mercedes weich wurde und Antonelli aufforderte, Platz zu machen. 

Allerdings biss sich auch Russell an Haas-Mann Bearman die Zähne aus. Die Strategen von Mercedes sahen in dieser Phase nicht gut aus. Statt die Autos zu splitten und nicht gegeneinander fahren zu lassen, setzten sie Silber-Hirne beide Autos auf eine Zwei-Stopp-Strategie. Durchaus eine Option, da aber alle direkten Gegner auch so verfuhren, kein Vorteil. Zudem versemmelte die Mercedes-Crew bei Antonelli den Boxenstopp, wodurch er von Piastri kassiert wurde.  

Als dann auch noch Piastri an Russell vorbeikam, lag Antonelli wieder unmittelbar hinter seinem Stallkollegen, sodass Mercedes den teaminternen Platztausch rückgängig machte.

Nico Hülkenberg schied leider mit einem Defekt aus, Gabriel Bortoleto holte für Sauber mit Rang zehn immerhin noch den letzten Punkt.

Fahrerwertung

#FahrerTeamPunkte
1GroßbritannienLando NorrisMcLaren423
2NiederlandeMax VerstappenRed Bull Racing421
3AustralienOscar PiastriMcLaren410
4GroßbritannienGeorge RussellMercedes AMG F1 Team319
5MonacoCharles LeclercFerrari242

Mexiko GP 2025

1GroßbritannienLando Norris1:37:58.574h
2MonacoCharles Leclerc+30.324s
3NiederlandeMax Verstappen+31.049s
4GroßbritannienOliver Bearman+40.955s
5AustralienOscar Piastri+42.065s

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