Das Geständnis und die Verurteilung von Julia Simon hat in den letzten Tagen weit über den Biathlon-Sport hinaus für Schlagzeilen gesorgt. Häppchenweise kommen immer weitere Einzelheiten der Verhandlung ans Licht. Nun unter anderem, wie viel Geld die zehnmalige Weltmeisterin auf dem Konto hatte, als sie mit gestohlenen Kreditkarten Waren bestellte.
Julia Simon hatte laut Angaben der französischen Ermittler ein durchaus beträchtliches Vermögen auf dem Konto, als sie die Waren bestellte, die sie mit der geklauten Kreditkarte von Justine Braisaz-Bouchet bezahlte. Konkret nannten die Ermittler gegenüber lokalen Medien eine Summe in Höhe von rund 320.000 Euro.
Umso unverständlicher ist der Diebstahl Simons, die dafür am Freitag rechtskräftig verurteilt wurde. Neben zahlreichen Beweisen wie einer lokalisierten IP-Adresse, fanden die Behörden auf Simons Handy zudem noch vier Fotos von der Kreditkarte ihrer Teamkollegin. Für was Simon diese Bilder genau verwendete, ist nicht klar. Möglich ist aber, dass sie die Aufnahmen nutzte, um ihre Bestellungen zu autorisieren.
Biathlon-Star liefert vor Gericht keine Erklärung
Im Zuge der Verhandlung kam heraus, dass die zehnmalige Weltmeisterin mit gestohlenen Kreditkarten Gegenstände im Wert von rund 3000 Euro kaufte. Darunter waren ein Abo für ein VPN im Wert von rund 90 Euro, GoPro-Zubehör im Wert von knapp 2500 Euro, eine Bestellung bei Zalando im Wert von 375 Euro sowie weitere kleinere Artikel.
Simon selbst sagte am Freitag zwar vollumfänglich aus und gestand ihre Taten, lieferte aber keine Erklärung dafür. Stattdessen sagte sie lediglich, sie habe an dieser Stelle "ein schwarzes Loch" im Gedächtnis.
"Ich fühle mich betrogen"
Neben Braisaz-Bouchet reichte auch eine Physiotherapeutin des französischen Teams Klage gegen Simon ein. Sie gab nach der Verhandlung zu Protokoll: "Ich habe auf eine Entschuldigung gewartet, aber sie hat mir direkt ins Gesicht gesehen und gesagt, sie hat nie etwas gestohlen. Das hat mich dazu bewogen, den Prozess voranzutreiben. Ich fühle mich betrogen."
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Durchaus pikant: Im Zuge der Ermittlungen äußerten auch andere Biathletinnen des Teams Verdachtsmomente gegen Simon. Da sie keine Beschwerde einreichten, kam es hier jedoch nie zu Untersuchungen.



