Borussia Mönchengladbach spielte am Samstagnachmittag lange in Unterzahl gegen den FC Bayern (0:3). Doch hätte Sascha Stegemann auf die Proteste der Gladbacher gehört, hätten auch die Münchner möglicherweise früh eine Rote Karte kassieren sollen. Tat der Schiri aber nicht. Warum, das hat nun der DFB erklärt.
Die Chancen der wankenden Borussia aus Mönchengladbach auf einen Sieg gegen den FC Bayern waren bereits vor dem Spiel nur äußerst gering gewesen, nach 19 Minuten jedoch wurde es jedoch quasi unmöglich, den dominanten Rekordmeister ins Schlingern zu bringen, denn zu diesem Zeitpunkt sah Jens Castrop nach einem harten Einsteigen gegen Bayerns Luis Diaz mit offener Sohle die Rote Karte.
Schiedsrichter Sascha Stegemann hatte die Situation erst mit Gelb gewertet, sah sich die Szene nach Einschreiten des Videobeweises aber noch einmal auf dem Monitor an und entschied sich dann für eine glatte Rote.
Kurz nach der Ausführung des folgenden Freistoßes stand Stegemann dann aber erneut im Fokus, denn von Gladbacher Seite aus und von den Tribünen kamen laute "Hand"-Rufe: Was war passiert?
Bayern-Keeper Jonas Urbig, der Routinier Manuel Neuer im Borussia-Park vertrat, hatte einen langen Ball außerhalb des Strafraums annehmen wollen, wobei ihm das Leder vom Oberschenkel auch an den linken Arm sprang. Stegemanns Pfiff jedoch blieb aus, ungeachtet der Proteste von der Gladbacher Bank und der Fohlenelf auf dem Feld.
"... danach hätte sich die Farbe der Karte gerichtet"
Und das war auch richtig so, wie Alex Feuerherdt, Leiter Kommunikation und Medienarbeit der DFB Schiri GmbH, den Kollegen von ntv.de erklärte.
"Urbig hat den Ball erst mit dem Oberschenkel angenommen, von dort ist er an den anderen Oberschenkel und teilweise an den normal und natürlich geführten Arm gesprungen. Deshalb wurde das Handspiel nicht als strafbar bewertet", wiegelt der DFB-Funktionär ab.
Zudem wäre Rot - selbst im Fall der Fälle - nicht die zwingende Folge eines (geahndeten) Handspiels gewesen. "Selbst im Falle einer Bewertung als strafbar müsste noch beurteilt werden", so Feuerherdt, "ob dadurch eine offensichtliche Torchance vereitelt oder nur ein aussichtsreicher Angriff verhindert wurde."
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Diese Frage stellte sich in der Causa Urbig aber am Ende nicht wirklich, da Urbig bei seiner unsauberen Ballannahme in der 20. Minute weitgehend unbedrängt war. Urbig selbst sagte bei "Bild", es sei "richtig gewesen, dass der Schiedsrichter da nicht eingegriffen hat", der Ball sei zudem gar nicht am Arm gewesen.
So oder so: Am Ende verlor die tapfer kämpfende Borussia in Unterzahl gegen elf Bayern.


































