In der Nacht auf Sonntag galoppierten die Denver Nuggets zu einem ungefährdeten Sieg gegen die Phoenix Suns, woran die Starting Five und insbesondere Nikola Jokic einen Löwenanteil hatten. In Philadelphia sorgte Quentin Grimes für Ekstase, während auch Joel Embiid Fahrt aufnimmt.
| Heim | Auswärts | Ergebnis |
| Orlando Magic | Chicago Bulls | 98:110 |
| Atlanta Hawks | Oklahoma City Thunder | 100:117 |
| Philadelphia 76ers | Charlotte Hornets | 125:121 |
| Memphis Grizzlies | Indiana Pacers | 128:103 |
| Denver Nugets | Phoenix Suns | 133:111 |
Spiel der Nacht: 76ers jubeln dank Grimes
In der Xfinity Mobile Arena in Philadelphia lieferten sich die Philadelphia 76ers und die Charlotte Hornets beim 125:121 eine ausgeglichene Partie, in der beide Mannschaften flotten Offensiv-Basketball auf das Parkett zauberten. Gleich im ersten Viertel lieferten sich die All-Star-Guards auf beiden Seiten einen privaten Schlagabtausch.
Tyrese Maxey (28 Punkte, 9 Assists, 6 Rebounds) traf schon innerhalb der ersten acht Minuten der Partie 4 Dreier. Auch LaMelo Ball zeigte sich mit 10 seiner insgesamt 27 Punkte früh in Spiellaune.
Der dritte Star des Abends, Joel Embiid, kam wie schon zum Saisonauftakt gegen die Boston Celtics nur auf limitierte Minuten. In 20 Minuten auf dem Parkett zeigte er sich jedoch deutlich gefährlicher in der Offensive und kam auf 20 Zähler bei 7/11 aus dem Feld und 3/6 Treffern von der Dreierlinie.
Während die erste Hälfte (61:58) hauptsächlich von den 76ers in ihrem ersten Heimspiel bestimmt wurde, übernahmen die Hornets nach dem Seitenwechsel die Führung. Zu Beginn des Schlussviertels hatten sich die Gäste zu einer 10-Punkte-Führung (96:86) gespielt.
Die 76ers spielten sich in den finalen 12 Minuten noch einmal in einen Rausch (39:25), brauchten jedoch bis in die Schlusssekunden, um die Führung auch tatsächlich wieder zu übernehmen. Ein Dreier von Quentin Grimes auf Vorlage von Maxey sorgte 14 Sekunden vor dem Ende für den 76ers-Sieg und für Ekstase unter den 19.124 Sixers-Fans.
MVP der Nacht: Jokic schreibt Geschichte
In den ersten zwei Spielen der neuen Saison prompt zwei Triple-Doubles auflegen? Das gelangen bis zum Samstagabend nur Russel Westbrook (2020/21), Magic Johnson (81/82, 82/83), Jerry Lucas (72/73) und Oscar Robertson (61/62).
Nun gehört auch Nikola Jokic in diese illustre Runde, sorgte er mit 14 Punkten, 15 Assists und 14 Rebounds auch für das zweite statistische Kunststück dieser Art nach dem Triple-Double zum Auftakt gegen die Golden State Warriors.
Damit ist er zum ersten Mal in dieser Saison der MVP der Nacht. Besonders an seinem Auftritt war der Einfluss, den er in typischer Jokic-Manier auf das Spiel nahm und dabei nur achtmal auf den Korb warf. Er beendete den 133:111-Sieg über die Phoenix Suns mit einem Net-Rating von +27, dem besten aller eingesetzten Akteure auf beiden Seiten.
Szene der Nacht: Aaron Gordon liefert Highlight
Aaron Gordon präsentiert sich in den ersten beiden Spielen als gut aufgelegter Highlight-Lieferant. Nach 50 Punkten und 10 Dreiern bei den Warriors in der Nacht auf Freitag, sorgte der Highflyer beim ersten Heimspiel seiner Mannschaft erneut für Spektakel.
Lineup der Nacht: Nuggets-Starter eskalieren
Die in diesem Sommer mit Cameron Johnson verstärkte Starting Five der Denver Nuggets gewann das Spiel gegen die Suns praktisch im Alleingang. Jokic, Gordon, Johnson, Jamal Murray und Christian Brown kamen allesamt auf mindestens 14 Zähler, wobei Murray mit 23 Zählern der beste Punktesammler seiner Mannschaft war.
Zudem zeigte sich die Anfangsformation von Head Coach David Adelman höchst effizient. 28/55 FG standen letztlich für die Nuggets-Leistungsträger auf dem Statistikbogen. Hinzu kamen in Summe 29 Rebounds, 25 Assists, 10 Steals und eine perfekte Ausbeute von der Freiwurflinie bei 28 Versuchen von der Charity Stripe.
| Spieler | Punkte | Rebounds | Assists | Field Goals | +/- |
| Nikola Jokic | 14 | 14 | 15 | 5/8 | +27 |
| Jamal Murray | 23 | 6 | 5 | 8/17 | +15 |
| Christian Braun | 20 | 3 | 3 | 6/10 | +23 |
| Aaron Gordon | 17 | 2 | 1 | 5/11 | +17 |
| Cameron Johnson | 15 | 4 | 1 | 5/11 | +17 |
Statistik der Nacht: Magic ohne Glück aus der Distanz
Bei den Orlando Magic lief bei ihrer 98:110-Heimniederlage gegen die Chicago Bulls aus der Distanz überhaupt nichts zusammen. Die oft herangezogene Schwäche entpuppte sich bei der zweiten Pleite in Folge erneut als ausschlaggebend. Nur 3 Treffer bei 24 Versuchen waren der Franchise aus Florida vergönnt. Bei den Bulls waren es letztlich 10/27, was für einen Auswärtssieg im Kia Center genügte.
Paolo Banchero (1/4), Wendell Carter Jr. (1/2) und Anthony Black (1/3) sorgten für Zählbares von der Dreierlinie. Und dennoch zeigten sich Banchero & Co über weite Strecken ebenbürtig, gingen mit einem Rückstand von fünf Punkten in das Schlussviertel, welches man letztlich mit 18:27 verlor.
German Ballin: Deutsche Abteilung in Orlando lässt federn
Sowohl Franz Wagner als auch Tristan da Silva konnten unabhängig von den Ergebnissen bisher einen richtig guten Einstand in die Saison verzeichnen. Bei der Pleite gegen die Bulls erlebte jedoch insbesondere Letzterer einen kleineren Dämpfer. Da Silva traf nur 3 seiner 11 Versuche aus dem Feld. Der Dreier wollte, wie beim Rest der Magic, gar nicht fallen (0/6). Dennoch verzeichnete der Sophomore als einer von drei Magic-Akteuren ein positives Net-Rating (+5).
Für Wagner war es keinesfalls ein schwaches Spiel, jedoch eines, das man bei seiner Qualität eher in den unteren Schubladen seines Leistungsvermögens einsortiert. 17 Punkte (7/15 FG), 7 Rebounds und 2 Steals lesen sich passabel. Zum zweiten Saisonsieg konnte aber auch er seiner Mannschaft nicht verhelfen.
Rookie der Nacht: Cedric Coward
Die Memphis Grizzlies reagierten am zweiten Abend ihres Back-to-Backs auf die derbe 114:146-Niederlage gegen die Miami Heat. Denn gegen die von Verletzungen getroffenen Indiana Pacers sorgte man mit einem 128:103-Sieg für einen eigenen Blowout.
Bester Mann der Gastgeber war Rookie Cedric Coward, der mit 27 Punkten eine frühe Messlatte für sein persönliches Career-High aufstellte. Schon im ersten Spiel war er mit 14 Punkten beim Sieg gegen die New Orleans Pelicans positiv in Erscheinung getreten. Beim dritten Spiel der Grizzlies landete er nun vollends im Mittelpunkt.
Mit 6 Dreiern ohne Fehlwurf von Downtown schrieb er zudem ein kleines Stück Grizzlies-Geschichte, wurde er doch zum ersten Rookie, dem dies für die Franchise aus Tennessee gelang.
Verletzung der Nacht: Sorgen um Brandon Miller
Hat das denn alles nie ein Ende? Das wird man sich bei den Charlotte Hornets denken, bei denen Brandon Miller zu Beginn des zweiten Viertels aufgrund einer Schulter-Verletzung ausfiel. In einer eigentlich unscheinbaren Situation rutschte Miller aus und versuchte sich mit seinem linken Arm an seinem Gegenspieler Quentin Grimes abzustützen. Nach dem anschließenden Box-Out hielt er sich den linken Arm und verließ noch im laufenden Spielgeschehen das Parkett.
Eine Diagnose hatten die Hornets nach der Partie nicht parat. Die unterlegenen Hornets sprachen lediglich von Beschwerden an der linken Schulter. "Ich weiß es ehrlich gesagt nicht", sagte Head Coach Charles Lee auf die Frage, was mit Miller passiert sei. "Ich habe mich umgedreht und gesehen, dass er raus wollte. Für eine Sekunde dachte ich, dass es vielleicht sein Handgelenk ist. Später habe ich erfahren, dass es um seine Schulter geht."
In der vergangenen Saison unterzog er sich einer Operation am skapholunären Band im Handgelenk, was seine Saison nach nur 27 Spielen beendete. An der gleichen Verletzung laboriert derzeit auch Jalen Williams (Oklahoma City Thunder) oder zuletzt auch Derik Queen (Pelicans).
Stimmen der Nacht:
Joel Embiid (Philadelphia 76ers): "Je länger ich draußen sitze, desto kürzer werden meine Einsätze - man kommt einfach nicht in den Rhythmus. Du spielst zwei, drei Minuten und musst wieder raus. Zwei-, dreimal rauf und runter? Das ist buchstäblich nichts. Da kann ich genauso gut zu Hause bleiben und bei meiner Familie sein."
Jamahl Mosley (Head Coach, Orlando Magic): "Ein Teil davon ist, dass es eine Liga ist, in der man entweder trifft oder nicht. Ich finde, wir hatten ein paar freie Würfe. Es gehört aber auch dazu, dass man diese dann auch verwandelt. Man kann Chicago dafür loben, wie sie über den Platz geflogen sind. Aber das ist keine Ausrede, sondern wir müssen unsere Würfe treffen."
Jamal Murray (Denver Nuggets) lobt Head Coach David Adelman: "Er ist ein Offensiv-Genie und einfach ein richtig cooler Typ. Ich bin froh, für ihn zu spielen. Dadurch, dass er von unserem Offensivtrainer zum Head Coach geworden ist, muss er nicht mehr bis zur nächsten Videositzung warten, um uns Dinge an die Hand zu geben."
Tuomas Iisalo (Head Coach, Memphis Grizzlies): "[Cedric Coward] ist super professionell. Wenn er in die Halle kommt, dann arbeitet er. Zwischen dem Spiel gestern und dem heute hat er im Prinzip ein Training unter voller Intensität gemacht. Er macht das jeden Tag."







































