Mit seiner Top-Leistung gegen den FC Brügge hat Lennart Karl beim FC Bayern ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. TV-Experte Mario Basler zeigte sich unbeeindruckt vom Auftritt des 17-Jährigen.
"Ich glaube, dass er größer gemacht wird, als er ist. Es gibt Gründe, warum er gegen Dortmund nicht in der Anfangsformation stand. Es wird auch Gründe geben, warum er im nächsten Spiel gegen Arsenal nicht in der Anfangsformation stehen wird", sagte Basler am Mittwoch im Fantalk bei "Sport1" unmittelbar nach dem Traumtor des Bayern-Youngsters.
Lennart Karl hatte die Münchner gegen Brügge nach einem fulminanten Solo schon in der fünften Minute in Führung geschossen. Auch im weiteren Verlauf der Partie war er ein absoluter Aktivposten in der Mannschaft von Vincent Kompany. In den Medien wurde er im Anschluss schon zum neuen Jamal Musiala stilisiert.
Basler äußerte derweil eine ganz andere Meinung. Aus seiner Sicht wird aus Karl nie ein Weltklasse-Spieler werden.
"Er ist ein junger Spieler, ein guter Spieler. Ich glaube trotzdem, dass er sich bei Bayern München nicht durchsetzen wird", prognostizierte der ehemalige Mittelfeldspieler. "Da fehlt einiges. An seiner Größe wird er nichts mehr ändern können. Am Schluss ist er einfach nicht gut genug für Bayern München."
Beim FC Bayern bald ohne Perspektive?
Aktuell profitiere das Eigengewächs noch von der angespannten Personal-Situation beim FC Bayern. Doch schon bald könnte sich Karl in einem aussichtslosen Konkurrenzkampf mit neuen Herausforderern wiederfinden.
"Ich glaube, dass Bayern München im nächsten Jahr einen Großangriff auf dem Transfermarkt macht", so die Einschätzung von Basler. Karl werde dann ein ähnliches Schicksal erleiden wie viele Top-Talente vor ihm.
"Der FC Bayern wird ihn irgendwann genauso wie Paul Wanner ausleihen - spätestens nach der Saison", erwartet Basler.
Im Umfeld des FC Bayern dürfte der 56-Jährige mit seiner Meinung ziemlich allein sein. Nach der Leistung gegen Brügge brach in Fankreisen bereits ein echter Karl-Hype aus.
Kompany mahnte deshalb am Mittwoch entschieden zur Geduld. "Man darf nicht vergessen, auf diesem Level ist das nicht normal. Ich bin aber kein Fan von Hype, den er jetzt bestimmt bekommen wird. Ich bin ein Fan von Ausbildung und Ruhe", sagte der Cheftrainer.

































