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Acosta: "Fahre im Moment so gut wie nie"

Pedro Acosta hinkt den Erwartungen hinterher
Pedro Acosta hinkt den Erwartungen hinterher
Foto: © IMAGO/Stephen Blackberry
23. Oktober 2025, 10:23

In seiner zweiten MotoGP-Saison wollte Pedro Acosta eigentlich regelmäßig um Podien und Siege kämpfen. Doch 2025 läuft es für KTM bislang nicht wie erhofft. Statt Acosta feierten zuletzt mit Fermin Aldeguer in Indonesien und Raul Fernández in Australien zwei andere Fahrer Premierensiege.

Für den Spanier ist das nicht leicht zu sehen, doch er versucht, die Situation mit Reife und Selbstreflexion anzugehen. "Ich meine, es ist, wie es ist", sagt Acosta offen. "Am Ende will ich auch gewinnen. Ich glaube, ich fahre im Moment so gut wie nie."

Der 21-Jährige betont, dass er derzeit keine dummen Fehler mehr mache und in entscheidenden Momenten fokussiert bleibe. "Ich bin jetzt immer in den Top 5. Ich finde diese Konstanz, aber in der Box wissen wir, was fehlt. Wir brauchen etwas, das uns ein bisschen mehr Performance gibt", erklärt Acosta.

Der Rookie des Vorjahres analysiert die derzeitigen Kräfteverhältnisse in der Königsklasse sehr klar: "Wir wissen, dass Ducati noch immer an der Spitze steht. Aprilia ist jetzt der zweitbeste Hersteller in der Meisterschaft, und Honda pusht stark, um zurückzukommen. Jetzt muss die Fabrik einen Schritt machen."

Viel fehle KTM nicht, betont Acosta. "Aber das Problem ist, dass wir in wichtigen Momenten zu viel verlieren." Trotzdem blickt er nach vorne: "Jetzt ist mein Moment, ein besserer Fahrer zu werden. Es ist mein Moment, präziser zu sein."

"Ich muss schnell sein, und ich glaube, ich sammle jetzt so viel Erfahrung wie nie zuvor, weil ich vieles ausprobiere. Ich versuche, alles, was ich habe, auf den Tisch zu legen und das Beste herauszuholen. Ich denke, ich werde ein besserer Mensch."

Acosta sieht sich vor allem mental gereift

Auf die Frage, wie sich das KTM-Bike im Laufe der Saison verbessert habe, antwortet Acosta gewohnt selbstbewusst: "Ich glaube, derjenige, der sich am meisten verbessert hat, war die Person drumherum - also ich. Wenn du aufs Motorrad schaust, haben wir nicht viel verändert, nur die Verkleidung in Österreich. Aber ich denke, was sich am meisten verändert hat, war meine mentale Seite."

Er habe gelernt, sich nicht über Dinge zu ärgern, die er nicht ändern könne. "Ich habe angefangen, mich mehr auf mich selbst zu konzentrieren, aus Fehlern zu lernen, professioneller zu werden und alles zusammenzubringen. Ich hatte oft Potenzial, ich war schnell, bin dann aber gestürzt. Vielleicht wollte ich zu viel."

Auch in der aktuellen Saison habe er viele gute Gelegenheiten durch Stürze verloren, gibt Acosta zu. Seine Lehre daraus: "Manchmal ist es besser, einen Schritt zurückzumachen, ein bisschen zu entspannen und die Situation von außen zu betrachten." Mittlerweile gehe er ohne große Erwartungen in die Rennwochenenden: "Ich springe freitags einfach aufs Bike und arbeite, bis ich konkurrenzfähig bin."

Ein gutes Beispiel dafür sei Australien gewesen: "Normalerweise bin ich dort nie stark, aber ich habe es geschafft, im Sprint aufs Podium zu fahren und ein gutes Qualifying zu machen, ohne viele Fehler. Manchmal ist es besser, Vertrauen Schritt für Schritt aufzubauen. Ich denke, wir haben uns mental stark verbessert."

Reifenproblem: "Müssen verstehen, woher es kommt"

Ein Thema, das Acosta weiterhin beschäftigt, ist der hohe Reifenverschleiß der KTM. "Wie man in Phillip Island gesehen hat, war das Reifenmanagement eine Katastrophe, und es sieht so aus, als könnte es auch wieder schwierig werden", gibt er offen zu.

Dennoch zeigt sich Acosta mit der Reaktion von KTM zufrieden, denn man habe zwischen den Rennen intensiv daran gearbeitet. "Vielleicht hat Phillip Island ein Warnsignal für alle bei KTM ausgelöst, dieses Thema ernster anzugehen. Es ist gut, dass das Werk erkannt hat, dass wir in einer kritischen Situation waren."

Warum der Reifenverschleiß so extrem ist, kann der KTM-Pilot nur teilweise erklären: "Selbst wenn es nicht will, gelangt man irgendwann an diesen kritischen Punkt. Unser Bike lenkt nicht besonders gut ein, hat nicht viel Grip auf der Flanke. Das erzeugt vielleicht größere Probleme, die man erst spät erkennt."

Einen positiven Ausreißer gab es in Mandalika, wo Acosta stark auftrat. "Dort war der Reifenverbrauch viel geringer. Ich fahre gleich, ich versuche, alles so sanft zu machen, wie sie es mir raten. Aber wie ich schon gesagt: Enea war früher bei Ducati bekannt dafür, Reifen zu schonen, und er versucht das jetzt auch bei KTM. Wenn selbst er dort dieselben Probleme hat, heißt das, dass wir etwas falsch machen."

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