Tadej Pogacar hat die Radsport-Konkurrenz in dieser Saison in Grund und Boden gefahren. Ein Konkurrent des Slowenen staunt zwar über dessen Fähigkeiten, glaubt aber nicht, dass die Dominanz gut für den Sport ist. Er meint: Wenn der Superstar am Start steht, ist das Rennen eigentlich schon vorbei.
Der norwegische Rad-Profi Johannes Kulset hat wie viele seine Konkurrent ein unüberwindbares Problem: Tadej Pogacar. Der Slowene hat sich in diesem Jahr als nahezu unschlagbar präsentiert und bis auf wenige Ausnahmen jedes Rennen gewonnen, an dem er teilnahm.
"Wenn er startet, weißt du, dass es kein Rennen wird. Es geht dann einfach nur ums Überleben", beschrieb der Fahrer des Teams Uno-X Mobility bei "Domestique Cycling", wie es sich anfühlt, mit dem Slowenen gemeinsam am Start zu stehen.
Pogacar-Dominanz nicht gut für den Radsport
Dass der Superstar derart dominant ist, empfindet Kulset nicht unbedingt als positiv. "Ganz ehrlich: Ich glaube nicht, dass es gut für den Radsport ist, dass Pogacar so viel besser als alle anderen ist. Es ist nicht sein Fehler. Er ist einfach so gut", sagte der Norweger.
Auf der anderen Seite sei es aber auch positiv, dass der Radsport einen "echten Superstar" habe. "Er und [Mathieu] van der Poel sind große Namen über den Radsport hinaus. Das bringt Aufmerksamkeit und Fans. Man sieht es bei Rennen wie der Flandern-Rundfahrt und der Lombardei-Rundfahrt. Die Massen rund um den UAE- und Alpecin-Bus sind unglaublich", berichtete Kulset.
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Gleichwohl sei eine gewisse Vorhersehbarkeit nicht gut für den Sport. "Es ist schlecht, wenn das Interesse nachlässt, weil die Menschen ohnehin davon ausgehen, dass Pogacar gewinnt. Wenn er an der Startlinie steht, glaubt man nicht an den Sieg."
In jedem anderen Rennen gebe es immer eine Chance, nicht aber in denen, in den der Mann mit dem Regenbogen-Trikot antrete, hisste der Norweger die Weiße Flagge.









