Am Freitag steht für Biathlon-Star Julia Simon ein womöglich folgenschwerer Tag an. In Albertville muss sich die Französin in der schlagzeilenträchtigen Kreditkarten-Affäre vor Gericht verantworten. Wird sie schuldig gesprochen, könnte das große Auswirkungen auf ihre Biathlonkarriere haben.
Aus den falschen Gründen blickt die Biathlon-Welt am Freitag gespannt nach Albertville, wo das ansässige Gericht ein Urteil in der Kreditkarten-Affäre um Julia Simon treffen wird. Der französischen Top-Biathletin wird Diebstahl vorgeworfen, eine der drei klagenden Parteien ist ausgerechnet ihre Teamkollegin Justine Braisaz-Bouchet.
Laut Angaben der Zeitung "Le Dauphiné" könnte ein vollumfänglicher Schuldspruch große Auswirkungen auf die Karriere von Simon haben. Demzufolge steht dem französischen Skiverband ein Strafenkatalog mit 15 verschiedenen Maßnahmen zur Verfügung, die angewendet werden können. Die Maßnahmen reichen von Warnungen über Sperren bis hin zum kompletten Ausschluss.
Biathlon-Star Simon drohen schwere Konsequenzen
Zu den Wort-Case-Szenarien für Simon gehört dem Bericht zufolge der Ausschluss von den Olympischen Spielen. Dazu könnte die Biathletin auch ihre Verträge mit ihren zahlreichen Sponsoren verlieren, in denen für gewöhnlich Ethik-Paragrafen festgelegt sind. Stellt das Gericht eine Straftat fest, könnten sich Simons Geldgeber darauf berufen und die Zusammenarbeit beenden.
In den Regularien des französischen Skiverbandes ist festgelegt, dass etwaige Strafmaßnahmen innerhalb eines Zeitraums von zehn Wochen nach dem Urteilsspruch ergriffen werden müssen. Da Simon im Fall eines Schuldspruchs in Revision gehen kann, könnte sich die ganze Angelegenheit laut "Le Dauphiné" allerdings auch noch mehrere Monate ziehen.
Erst vor wenigen Wochen waren weitere, bislang unbekannte Einzelheiten zu dem Fall ans Licht gekommen. So zum Beispiel, dass es drei statt nur einer klagenden Partei gibt.
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Dazu wurde auch bekanntgegeben, dass die Ermittler die IP-Adresse ausfindig gemacht haben, von der aus Hightech-Artikel im Wert von rund 2300 Euro gekauft und mit der Kreditkarte von Braisaz-Bouchet bezahlt wurden. Simon hat ihre Schuld stets bestritten und erklärt, sie sei selbst Opfer von Identitäts-Diebstahl gewesen.

