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"Untergraben ihre eigene Zukunft"

Deutliche Kritik an Norwegens Biathlon-Stars

Die norwegischen Biathlon-Stars wählten eine ungewöhnliche Anreise nach München
Die norwegischen Biathlon-Stars wählten eine ungewöhnliche Anreise nach München
Foto: © IMAGO/GEPA pictures/ Thomas Bachun
21. Oktober 2025, 11:49
sport.de
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Die norwegischen Biathlon-Stars reisten per Hubschrauber zum LOOP ONE Festival nach München, um so wenig Trainingszeit wie möglich zu verlieren. Eine Vertreterin der norwegischen Grünen-Partei kann das überhaupt nicht nachvollziehen und kritisiert scharf.

Das LOOP ONE Festival in München war unter dem Strich ein Erfolg, brachte allerdings auch einige unschöne Nebengeräusche mit sich. Schlagzeilen machte unter anderem das norwegische Team, das sein Höhentrainingslager in Italien unterbrach und aus Zeitgründen mit dem Hubschrauber nach Deutschland flog. Die norwegische Grünen-Politikerin Frøya Sjursæther kritisierte dies im "TV2"-Gespräch außerordentlich scharf. 

Gerade Wintersportler sollten in Sachen Klima- und Umweltschutz in der ersten Reihe stehen, monierte die Politikerin. "Wenn sie mit einem Helikopter zum Skifahren reisen, helfen sie dabei, die Zukunft ihres eigenen Sports zu untergraben", sagte Sjursæther.

Norwegischer Biathlonverband verteidigt sich

Geht es nach der Grünen-Abgeordneten, hätte das norwegische Biathlon-Team den Sport in diesem Fall an die zweite Stelle stellen sollen. "Der Verband hätte zu seinen Prinzipien stehen und darüber nachdenken sollen, ob es wert ist, seine Glaubwürdigkeit zum Klima-Engagement für ein Show-Rennen zu opfern", klagt die Politikerin. 

Norwegens Team-Manager Per Arne Botnan ließ diese Kritik so nicht stehen. Er sagte bei "TV2": "Wir können uns nicht immer die beste Lösung für das Klima und die Umwelt aussuchen. Manchmal muss man den Sport priorisieren."

Spitzensport und Umweltschutz geht nicht immer Hand in Hand

Weiter sagte Botnan, dass der norwegische Biathlonverband bereits zahlreiche Maßnahmen zum Klima- und Umweltschutz ergreife - vor allem während der Saison, in der die Mannschaften zwischen den Weltcups nicht nach Hause fliegen und mit dem Bus von Standort zu Standort fahren. Wenn man sich diese Maßnahmen anschaue, "sieht es, denke ich, gar nicht so schlecht aus". Die Glaubwürdigkeit des Verbandes sei daher nicht angekratzt.

Gesamtweltcup-Sieger Sturla Holm Lægreid sagte ebenfalls, dass sich die Herausforderungen des Spitzensports nicht immer mit anderen wichtigen Dingen vereinbaren lassen. "Leider geht das nicht Hand in Hand. So ist es in vielen Bereichen. Ihr hättet das Interview auch über Teams führen können, statt nach Lavaze zu kommen", sagte er mit einem Augenzwinkern zum "TV2"-Team, das die Norweger im Trainingslager in Italien besucht hatte. 

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