Max Verstappen ist zurück im Kampf um den WM-Titel! Das liegt auch an einer Fehlentscheidung von Team-Weltmeister McLaren, meint Formel-1-Experte Felix Görner in seiner Kolumne für sport.de.
McLaren spielt mit dem Feuer, es brennt sogar schon. Aus dem Nebel ist das blaue Monster Max Verstappen immer deutlicher zu erkennen und McLaren auf den Fersen. Der Grund? Die Papaya-Rules-Zwangsjacke.
Die Fahrer verlieren an Selbstvertrauen, was in einem Dreikampf mit Max Verstappen höchstgefährlich ist. Es zeigt sich jetzt, dass beide Fahrer an Selbstsicherheit und Glauben verlieren. Intern gibt es zu viele Regeln, auf die sie achten müssen, wenn sie fahren. Verstappen nutzt das gnadenlos aus.
Das hat man beim Crash, aber auch im Rennen von der Leistung von Oscar Piastri gesehen, der seit mehreren Rennen nicht mehr seine Top-Leistung bringt. Klar zu erkennen ist, dass die Papaya-Regeln für das Team eine saubere Lösung sind, für den Kopf eines Formel-1-Fahrers aber Ablenkung bedeuten.
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Verstappen ist komplett frei in seinem Kopf
Das kann dazu führen, dass es Max Verstappen in den letzten fünf Rennen tatsächlich noch schafft. Zak Brown und Andrea Stella werden aber bis zum bitteren Ende daran festhalten, weil das ihre Team-Überzeugung ist. Ich halte sie für grundfalsch, weil man den Fahrern jetzt freies Fahren ermöglicht.
Verstappen ist komplett frei in seinem Kopf. Red Bull stellt nicht mal das beste Auto, aber die Kombination aus Verstappen und dem Auto ist einfach die stärkste. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Niederländer noch in mehreren Rennen vor dem McLaren-Duo ins Ziel kommt, ist sehr, sehr hoch. So kann es in Abu Dhabi zum Showdown kommen. Daran hatte bis vor Kurzem noch keiner geglaubt.
Man sieht jetzt: Ein bestimmtes Team-Konzept kann dazu führen, dass man eben nicht die Fahrer-Weltmeisterschaft holt. Man holt dadurch nicht das Maximum aus den beiden Fahrern heraus, sondern hält nur die Fairness-Flagge hoch.
Alpine oder doch Ferrari? Horner will mit aller Macht zurück in die Formel 1
Ein schönes Randthema in Austin ist weiterhin die Arbeitsplatzsuche von Christian Horner. Er strebt mit aller Gewalt und Macht eine Rückkehr in die Formel 1 an. Da bieten sich mehrere Möglichkeiten an.
Da wäre zunächst einmal der Sanierungsfall Alpine mit seinem Buddy Flavio Briatore und im Hintergrund Bernie Ecclestone, der alles dafür tut, dass Christian Horner in einer leitenden Funktion in die Königsklasse zurückkehrt. Es ist sehr gut möglich, dass wir bis zum Jahresende einen solchen Wechsel erleben.

Das neue amerikanische Team Cadillac hat sich bislang distanziert; bei den anderen Teams wird man zunächst einmal gucken müssen, ob es eine Möglichkeit gibt, mit Horner zu arbeiten. Da kommt auch Ferrari ins Spiel, wo der Teamchef so sehr unter Druck gesetzt wird, dass dieser liefern muss: Fred Vasseur ist angeschossen wie ein wundes Reh, Ferrari-Chef Elkann will Titel.
Da könnte es in nächster Zeit knallen, sodass es zu einer Kurzschlussreaktion kommen könnte und man Christian Horner holt - in dem Glauben, dass er aus Ferrari einen Weltmeisterkandidaten machen kann.



