Die Spieler von Bayer Leverkusen genossen den Blick auf ihre hüpfenden und feiernden Fans - nur Robert Andrich hatte erst einmal eine andere Aufgabe zu erledigen. Andrich nahm Nadiem Amiri in den Arm und tröstete seinen Teamkollegen aus der Nationalmannschaft. Denn während Bayer unter dem neuen Trainer Kasper Hjulmand ungeschlagen bleibt und sich vorerst in der erweiterten Spitzengruppe der Fußball-Bundesliga festgesetzt hat, liegt Mainz im Tabellenkeller weiter auf Platz 16.
"Wir haben zu viele Fehler gemacht. Die Tore sind geschenkt", sagte Sportdirektor Niko Bungert nach der 3:4 (1:3)-Niederlage bei Sky. Die zweite Halbzeit diente aber als kleiner Mutmacher.
"Der Wille ist der Mannschaft nicht abzusprechen. Wir werden den Kopf nicht hängen lassen", sagte Bungert. Die Tore von Jae-sung Lee (34.), Amiri (71., Foulelfmeter) und Armindo Sieb (90.) reichten aber nicht für einen Punkt.
Leverkusen kommt dagegen immer besser in Schwung. "Nach dem holprigen Start in die Saison haben wir recht gut gepunktet. Daran wollen wir weiter anknüpfen und mit dem immer noch neuen Trainer weiter in unser Spel finden", sagte der auffällige Jonas Hofmann. Die Fehler der Mainzer bestraften Doppeltorschütze Álex Grimaldo (11., Foulelfmeter, 45.+3), Christian Kofane (24.) und Martin Terrier (87.).
FSV mutig und anfällig
"Hjulmand ist nicht unschlagbar", stellte der Mainzer Coach Bo Henriksen vor dem dänischen Trainerduell fest. Leverkusen schien auch nicht unschlagbar, war aber abgezockter. Die erste Chance gehörte Hofmann, nach dem Schuss des Startelf-Rückkehrers verhinderte Torhüter Lasse Rieß mit einer schönen Flugeinlage den Rückstand (8.). Im Anschluss an die folgende Ecke traf Nikolas Veratschnig Hofmann etwas unglücklich, den Strafstoß verwandelte Grimaldo. Bayer hingegen hatte Glück: Nach einem Zweikampf von Edmond Tapsoba mit Paul Nebel im Strafraum, bei dem der Mainzer zuerst am Ball war, blieb die Pfeife stumm.
Mainz spielte weiter so mutig wie möglich, lud die Gäste hinter aber ein. Ein Abspielfehler im Aufbau von Innenverteidiger Dominik Kohr brachte Leverkusen in guter Position in Ballbesitz, einige kluge Pässe später erhöhte Kofane locker. Doch auch davon ließen sich die Gastgeber nicht unterkriegen, Lee verkürzte noch vor der Pause, sein Abstauber war aber eher ein Zufallsprodukt.
Mainz griff motivierter an, doch die Fehler, die Leverkusen durch gutes Pressing erzwang, wurden den Gastgebern zum Verhängnis. Kurz vor dem Halbzeitpfiff erzwang Bayer so gleich mehrere Ungenauigkeiten, nach dem nächsten hohen Ballgewinn musste der starke Hofmann nur noch auf Grimaldo querlegen.
Wenige Sekunden nach der Pause die nächste Einladung, doch nach erneutem Abspielfehler der Hintermannschaft verfehlte Grimaldo diesmal knapp das Tor. Etwas aus dem Nichts kam es zum nächsten Lattentreffer, nach dem Abpraller foulte Arthur Gegenspieler Phillipp Mwene. Mit dem fälligen Strafstoß sorgte Amiri für eine spannende Schlussphase, in der Leverkusen trotz des vierten Treffers etwas zittern musste. Der verdiente Sieg geriet aber nicht mehr in ernsthafte Gefahr.





























