Bevor die Nationalmannschaft mit einem 3:1 gegen Nordirland und einem 4:0 gegen Luxemburg das schlingernde WM-Quali-Schiff zumindest wieder ein wenig auf Kurs brachte, setzte es drei Pleiten in Serie. Insgesamt konnten sogar vier Partien in Folge nicht gewonnen werden. Eine Ausbeute, die dem DFB-Team und Bundestrainer Julian Nagelsmann mächtig Gegenwind einbrachten. Für den früheren Chefcoach des FC Bayern eine nachvollziehbare Reaktion.
Ein 3:3 im Viertelfinal-Rückspiel der Nations League (Hinspiel 2:1) gegen Italien, ein 1:2 gegen Portugal im Halbfinale und ein 0:2 im Spiel um Platz drei gegen Frankreich besiegelten zwischen dem 23. März und dem 04. September 2025 eine Serie von drei sieglosen Spielen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Angesichts der durchaus prominenten Gegner schlugen die Medien jedoch nur bedingt Alarm - dann folgte der Auftakt der WM-Qualifikation, mit dem 0:2 gegen die Slowakei einer der erschreckendsten Auftritte der DFB-Geschichte seit Jahrzehnten.
Direkt nach dem Abpfiff nahm DFB-Legende Bastian Schweinsteiger das Personal auf dem Rasen bei der "ARD" auseinander. "Für mich war das keine deutsche Nationalmannschaft", so der Rio-Weltmeister, der die Qualifikation zur WM in dieser Form stark in Frage stellte.
Weitere Kritiken folgten, verstummten durch die Siege gegen Nordirland und Luxemburg sowie dem Sprung auf Platz eins der Quali-Gruppe A allerdings zunehmend. Vor dem wichtigen Duell gegen die zweitplatzierten Nordiren am Montagabend (20:45 Uhr/RTL und im sport.de-Liveticker) hat sich Nagelsmann nun zu den negativen Aussagen geäußert.
"Das musst du ein Stück weit aushalten"
"Ich glaube, das ist ganz normal. Das musst du ein Stück weit aushalten, wenn Spiele nicht gut laufen, dass es dann Kritik gibt", gab sich Nagelsmann im Gespräch mit der "Sportschau" gelassen. "Ich bin immer ein großer Freund davon, dass sie fundiert und dass es nicht irgendwas Plakatives ist. Ich bin auch ein Freund davon, dass man über Dinge auch sprechen kann und ich bin ein Freund davon, das im Dialog zu tun", führte der 38-Jährige weiter aus.
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Er sei auch überhaupt "nicht angefasst, wenn Kritik auf mich einprasselt. Ich kann das schon verstehen und nachvollziehen, wenn man in der Slowakei ein schlechtes Spiel macht, losgelöst vom Ergebnis, das dazu noch schlecht war, dass dann ein paar negative Stimmen aufkommen, ist ganz normal in dem Business", sagte Nagelsmann vor seinem 27. Länderspiel als DFB-Coach. Er wisse auch, dass der Wind sich schnell wieder in die andere Richtung drehen könne.
Abgehärtet hat Nagelsmann wohl auch seine Zeit an der Seitenlinie des FC Bayern (Juli 2021 bis März 2023): "Ich war ja auch vorher bei einem Klub, der nicht immer das ruhigste Umfeld hat", erklärte der Bundestrainer, warum er nicht so schnell die Ruhe verliert.
Mit einem Sieg im Windsor Park in Belfast will die DFB-Auswahl Platz eins in der Gruppe A behaupten. Es wäre ein großer Schritt in Richtung WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada.









