Beim ATP-Turnier in Shanghai feierte das deutsche Weltklasse-Doppel Kevin Krawietz und Tim Pütz am Sonntag den ersten gemeinsamen Masters-Titel. Die Davis-Cup-Spieler setzten sich im Finale mit 6:4 und 6:4 gegen den Schweden André Göransson und Alex Michelsen aus den USA durch. Dank des Erfolgs kehrt zumindest ein Teil der Paarung wieder in die Top 10 der Tennis-Weltrangliste im Herren-Doppel zurück.
"Wir sind super glücklich, dass wir unseren ersten gemeinsamen ATP Masters 1000 Titel holen konnten. Das Feiern danach darf auch nicht fehlen", meldete sich Kevin Krawietz am Sonntag nach dem Gewinn der Doppel-Konkurrenz in Shanghai in den Sozialen Medien zu Wort.
Glücklich dürfte Krawietz auch beim Blick auf die am Montagmorgen veröffentlichte neue Tennis-Weltrangliste der Doppel-Stars sein. Dort wird der 33-Jährige, der 2019 und 2020 die French Open mit Andreas Mies gewinnen konnte, als Zehnter wieder in den Top 10 geführt. Anfang September war Krawietz zuvor in diesem Jahr aus den Top 10 gefallen.
2019 gelang dem Deutschen nach dem ersten Grand-Slam-Coup erstmals der Einzug in den elitären Spielerkreis. Als bislang beste Platzierung ist der fünfte Rang notiert.
Pütz liegt aktuell als Elfter gerade einmal 90 Punkte hinter seinen DTB-Kollegen. Für Pütz war der Triumph in China übrigens der zweite Doppel-Titel bei einem Masters-Event. 2021 holte er sich in Paris den Titel an der Seite des Neuseeländers Michael Venus, mit dem er insgesamt drei Turniere gewinnen konnte, ehe er mit Krawietz einen Neustart auf der Tour wagte.
Sieg mit einem Landsmann "definitiv anders"
Der Sieg in China war für Krawietz/Pütz zudem ein historischer. Seit Einführung der Masters-Serie 1990 war es erst der zweite reindeutsche Doppel-Erfolg bei der zweithöchsten Turnier-Kategorie.
1992 sorgten die DTB-Legenden Boris Becker und Michael Stich in Monte Carlo für den ersten und zuvor einzigen Streich.
"Man sollte uns auf keinem Fall in einem Atemzug mit diesen beiden nennen", gab sich Pütz nach dem Final-Erfolg bescheiden. Nach seinem ersten Masters-Sieg habe ihm Ex-Wimbledon-Sieger Stich sogar eine "sehr nette" Nachricht geschrieben, enthüllte der 37-Jährige zudem. Der Sieg mit einem Landsmann sei "nicht schöner, aber definitiv anders", da beide "wirklich gute Freunde seien", so Pütz weiter.
