Eigentlich spricht alles dafür, dass George Russell auch 2026 in der Formel 1 für Mercedes an den Start gehen wird. Doch die Parteien zögern bisher mit einer offiziellen Verkündung. Das liegt wohl daran, dass beide Seiten über die kommende Saison hinaus denken. Genau darin sieht Günther Steiner einen Vorteil für den Briten.
Warum zieht sich die Vertragsverlängerung zwischen George Russell und Mercedes immer noch hin? Darüber rätseln viele im Formel-1-Fahrerlager. Für die kommende Saison gibt es kaum Alternativen als die Fortführung des Arbeitsverhältnisses.
So sagte auch Teamchef Toto Wolff zuletzt an, mit dem bisherigen Fahrerduo auch ins Jahr 2026 zu gehen. Doch die langfristige Perspektive ist es wohl, die beide Seiten länger um Vertragsdetails feilschen lässt.
Davon ist zumindest Ex-Haas-Teamchef Günther Steiner überzeugt. Im "Red Flags"-Podcast sagte er, warum Russell in den Verhandlungen die besseren Karten als Mercedes-Teamchef Toto Wolff hat: "Mercedes steckt sogar in einer schwierigeren Lage. Wen sollten sie ins Auto setzen, wenn George keinen Einjahresvertrag unterschreibt?"
Formel 1: Schielt Mercedes weiter auf Max Verstappen?
Steiner deutete an, dass Mercedes für 2027 immer noch auf eine Verpflichtung von Vierfach-Weltmeister Max Verstappen hoffe und Russell deshalb vorerst nur einen Vertrag für die Saison 2026 geben will.
"Ich schätze, Toto spielt damit, ihm nur ein Jahr zu geben. Falls Max frei wird oder Red Bull verlassen will, hätte er einen Platz für Max und für sein Ziehkind Kimi Antonelli", so der Südtiroler.
"Und natürlich sagt George: 'Das funktioniert für mich nicht. Das ist nicht meine ideale Situation.' Und wer liefert im Moment ab? George. Also ist er in einer ziemlich guten Position, um zu verhandeln", führte Steiner weiter aus.
Russells Verhandlungsposition sei deutlich besser als im Vorjahr: "Letztes Jahr hatte jeder Angst: 'Oh, Lewis geht. Kann George die Führungsrolle im Team übernehmen?' Er hat es ziemlich gut gemacht, und jetzt wartet er auf einen Vertrag."
Für Steiner ist die Situation um Russell also klar: "Das ist sein Druckmittel. Mercedes hat keine Alternative für nächstes Jahr. Das ist sein Spiel: 'Ich will mehr als nur nächstes Jahr.'"
Demnach müsste sich Mercedes also entscheiden, ob sie die theoretische Chance auf eine Verpflichtung von Max Verstappen im Jahr 2027 wahren wollen oder ob man auch langfristig weiter auf George Russell setzt. Ganz so einfach ist die Lage zwischen dem britischen Piloten und Toto Wolff also doch nicht.



