Für Ferrari fuhr Johnny Herbert in seiner illustren Formel-1-Karriere zwar nie, dennoch hat der WM-Vierte von 1995 der Scuderia nun einen Tipp gegeben und den bei Red Bull Racing entlassenen Christian Horner als Teamchef beim italienischen Traditionsrennstall ins Gespräch gebracht.
Ferrari fährt auch in der aktuellen Formel-1-Saison der WM-Musik mal wieder hinterher. In der Konstrukteurs-Wertung ist McLaren meilenweit enteilt, bei der Fahrern liegt Charles Leclerc nur auf Rang 5, Lewis Hamilton einen Platz dahinter.
Der Frust ist groß in Maranello, das war unter anderem aus Aussagen von Leclerc herauszulesen, der jüngst monierte, dass alle Teams zuletzt Fortschritte machten, nur seine Scuderia nicht. Im Umfeld rumort es ohnehin. Was also tun?
Rückblickend hätte sich Ferrari vor allem mehr um Adrian Newey bemühen sollen, monierte der ehemalige F1-Pilot Johnny Herbert gegenüber "bettingLounge.co.uk". Newey wechselte jedoch nach einer Auszeit von Red Bull Racing im Frühjahr zu Aston Martin, obwohl der erfolgreiche Weltmeisterautobauer laut eigenen Worten immer den Traum hatte, einmal für die Roten zu arbeiten.
Nachdem es mit Newey nichts wurde, solle die Scuderia sich aber nun wenigstens um Christian Horner bemühen, so Herbert weiter.
"Ich mag Fred Vasseur zwar sehr", sagte der Brite über den aktuellen Ferrari-Teamchef, "aber vielleicht sollte man jemanden holen, der weiß, wie man eine Erfolgsformel entwickelt."
Deshalb müsse das "Hauptziel" nun Horner sein, der zur Saisonmitte nach 20 Jahren bei Red Bull seinen Hut nehmen musste, sich zuletzt aber schon wieder um ein Comeback in der Königsklasse bemühte.
Herbert: Ferrari hat (fast) alles
Die Scuderia habe "alle notwendigen Zutaten. Sie haben es nur noch nicht geschafft, diese zusammenzufügen. Sie haben die Fahrer, daran gibt es keinen Zweifel. Sie haben wahrscheinlich viele der Fehler überwunden, die sie früher gemacht haben, Fehler beim Boxenstopp, Fehler in der Strategie", listete Herbert auf und fügte an: "Aber die reine Geschwindigkeit des Autos ist nicht da. Sie brauchen also jemanden, um ein Auto zu bauen, das auf der Strecke gut ist."
Horner könnte derjenige sei, der dem Designer die Freiheit gibt, die dieser benötigt, so wie es der Ex-Teamchef bei Red Bull Racing tat, so Herbert.
Er wisse zwar, dass Ferrari gerade erst mit Vasseur verlängert habe. "Aber wenn es nächstes Jahr wieder schlecht läuft und sie sich immer noch in derselben Lage wie in den letzten Jahren befinden, dann muss etwas geschehen", legte Herbert den Finger in die Wunde des Traditionsteams, das den letzten Konstrukteurs-Titel 2008 und den letzten Fahrer-Titel 2007 (Kimi Räikkönen) feiern könnte.



