Kiara Klug startet bei der WM als eines der neuen Aushängeschilder des deutschen Gewichthebens. Mit ihren Leistungen will sie eine ganze Generation junger Mädchen inspirieren.
Auf ihrem Weg in die Weltelite strebt Kiara Klug nach viel mehr als nur persönlichen Bestleistungen. "Vor allen Dingen möchte ich jungen Mädchen zeigen, wie cool es ist, stark zu sein", sagte die 22-Jährige im Gespräch mit dem "Sport-Informations-Dienst (SID)": "Und dass das Gewichtheben, was lange einfach ein sehr männerdominierter Sport war und auch immer noch ist, jetzt langsam auch einfach frauendominierter wird."
Klug zählt trotz ihrer Jugend zu den neuen Aushängeschildern des deutschen Gewichthebens, das auch dank ihr einen spürbaren Aufschwung erlebt hat.
Nachdem Klug im April bei der EM in Moldau gleich drei Medaillen abräumte, will sie nun bei den Weltmeisterschaften im norwegischen Förde die nächsten Schritte in ihrer sportlichen Entwicklung gehen - und so die nächste Generation inspirieren.
Klug möchte zeigen, dass es "sogar ziemlich cool sein kann, als Frau stark zu sein und solche Gewichte zu bewegen", sie will ein Vorbild für "junge Heranwachsende, gerade Mädchen" sein. "Jemand, zu dem sie aufschauen und sagen können: 'Okay, man muss nicht immer nur dünn und man muss nicht immer nur weniger sein als Frau'", erklärte Klug.
Gewichtheben: Klug ist in den Sport "reingerutscht"
Die junge Athletin liebt das Gewichtheben, das wird schnell deutlich. Dabei ist sie selbst erst vor einigen Jahren in den Sport "reingerutscht". Klug, die im Allgäu aufwuchs, galt früher als großes Ski-Talent.
Doch weil sie im Alter von 16 "mental ganz schön kaputt war", schwor sie sich, "nie wieder Leistungssport" zu machen. Aber dann führte ihre sportliche Reise über das CrossFit zum Gewichtheben.
Und so steht Shootingstar Klug nur zwei Jahre nach ihrem ersten internationalen Wettkampf schon vor ihrer WM-Premiere, am Samstag (11:00 Uhr) startet sie in der B-Gruppe im Superschwergewicht (+86 kg). Eine mögliche Medaille steht dann aber nicht im Mittelpunkt, viel wichtiger ist Klug der direkte Vergleich zur internationalen Konkurrenz.
Schließlich soll das Event in Skandinavien nur eine Zwischenstation in Richtung der Erfüllung eines Kindheitstraumes sein.
"Ich wollte schon immer zu den Olympischen Spielen - und eigentlich ganz lange zu den Winterspielen", sagte Klug: "Aber auch wenn es jetzt die Sommerspiele sind, bleiben das Ziel und der Traum derselbe." Eine Teilnahme in Los Angeles hält sie für "sehr ambitioniert", aber trotzdem "realistisch".