Mit fünf Fahrern, die 2025 ihre erste vollständige Formel-1-Saison bestreiten, war es das stärkste Rookie-Jahr seit langem in der Königsklasse. Dementsprechend könnte das Debütanten-Feld 2026 etwas kleiner ausfallen. Trotzdem gibt es vielversprechende Talente in den Nachwuchsserien, die für die anstehende Saison ein Stammcockpit ergattern könnten.
Kimi Antonelli, Liam Lawson, Isack Hadjar, Oliver Bearman und Gabriel Bortoleto: Ganze fünf Fahrer bestreiten in diesem Jahr ihre erste vollständige Saison in der Formel 1. Und auch für 2026 scharren einige vielversprechende Talente bereits mit den Hufen. Ein Überblick über die aussichtsreichsten Kandidaten aus der Formel 2 und Co., die in diesem Winter den Sprung in die Königsklasse schaffen könnten:
- Arvid Lindblad als größtes Talent im Red-Bull-Kader
Der erste Kandidat kommt aus dem Red-Bull-Kader. Da die Österreicher mit den Racing Bulls noch ein zweites Team haben, sind dort die Chancen auf ein Cockpit quasi doppelt so groß wie bei anderen Nachwuchsschmieden. Und aufgrund der durchwachsenen Leistungen von Yuki Tsunoda und Liam Lawson könnten theoretisch gleich zwei Cockpits frei werden.
In der Formel 2 ist aktuell Arvid Lindblad der bestplatzierte Fahrer, der von Red Bull gefördert wird. Auch wenn Lindblad im Titelkampf nichts mehr zu melden hat, scheint Helmut Marko sehr überzeugt zu sein vom 18-Jährigen.
Und bekanntermaßen stehen oder fallen bei Red Bull nahezu alle Entscheidungen mit der Stimme von Marko.
- Paul Aron ein Kandidat bei Alpine
Wie Lindblad könnte auch Paul Aron von schwachen Leistungen der bisherigen Stammfahrer profitieren. Dass die Formel-1-Karrieren von Franco Colapinto und Jack Doohan beendet sind bzw. zumindest erst einmal auf Eis gelegt werden dürften, wäre keine große Überraschung. Für Colapinto spräche immerhin noch die große finanzielle Rückendeckung seiner Sponsoren. Trotzdem schaut man sich bei Alpine nach einem Kandidaten für einen talentierten Teamkollegen für Pierre Gasly um.
Aron ist nach seinem dritten Platz in der Formel 2 im vergangenen Jahr in der Saison 2025 als Test-/ Reserve-Fahrer sowohl bei Alpine als auch bei Sauber unter Vertrag.
Einen Titelgewinn hat Aron allerdings nicht in seiner Vita stehen, daher ist es fraglich, ob der Este eine wirklich relevante Verbesserung im Vergleich zu Colapinto darstellen würde.
- Fornaroli: Das Top-Talent ohne Team-Bindung
Leonardo Fornaroli ist zwei Rennwochenenden vor Schluss Gesamtführender der aktuellen Formel-2-Saison. Es könnte der zweite Titel in Serie werden, nachdem der Italiener sich mit einem sensationellen Manöver in der letzten Kurve der letzten Runde des letzten Rennens 2024 bereits zum Formel-3-Champion krönte.
Im Gegensatz zu Lindblad und Aron ist Fornaroli an kein Team gebunden: Das kann Vorteil und Nachteil zugleich sein. Auf der einen Seite ist der 20-Jährige flexibler, auf der anderen Seite bevorzugen die Formel-1-Teams tendenziell eher die eigenen Talente.
Was die bisherigen Leistungen und auch die aktuelle Form angeht, steht Fornaroli in jedem Fall besser dar als Lindblad und Aron. Trotzdem: Es gibt schon zahlreiche Namen, die ein Lied davon singen können, auch trotz eines Titelgewinns in der Formel 2 keinen Platz in der Königsklasse erhalten zu haben.
- Alex Dunne: McLaren-Abschied als Zeichen?
Mit "sofortiger Wirkung" scheide Alex Dunne aus dem McLaren-Nachwuchsprogramm aus. Diese überraschende Meldung ist erst wenige Tage alt. Da sich Dunne in jüngster Vergangenheit nichts zu schulden kommen ließ, könnte dies ein Zeichen sein, dass dem Iren ein konkretes Angebot vorliegt.
Gerade weil bei McLaren - sofern der Titelkampf zwischen Lando Norris und Oscar Piastri nicht allzu tiefe Gräben aufreißt - in den nächsten Jahren die Aussichten auf ein Stammcockpit eher begrenzt sind, ist sein Abschied nachvollziehbar.
Helmut Marko hatte im Anschluss bereits viel lobende Worte für Dunne übrig und gab zu, dass sich Red Bull mit dem zur Zeit Fünftplatzierten in der Formel-2-Gesamtwertung beschäftigt. Somit könnte Dunne der größte Konkurrent für die Formel-1-Hoffnungen von Arvid Lindblad sein.
- Camara auf den Spuren von Max Verstappen?
Max Verstappen, Esteban Ocon, Carlos Sainz - das sind die drei Piloten im aktuellen Formel-1-Fahrerfeld, die ohne Zwischenstopp in der Formel 2 direkt in der Königsklasse gelandet sind. Auch wenn es derzeit keine Gerüchte um Formel-3-Champion Rafael Camara gibt - verdient wäre ein Durchmarsch in die Formel 1 allemal.
Der Brasilianer ist immerhin der erste Fahrer, der sich seit 2019 in der unter dem Namen "Formel 3" firmierenden Serie bereits am vorletzten Rennwochenende den Titel sichern konnte. Von sieben Formel-Serien, in denen er bisher an den Start ging, konnte er in sechs davon Rennen gewinnen.
Noch steht nicht fest, was Camara 2026 macht. Am wahrscheinlichsten ist der Aufstieg in die Formel 2. Gänzlich ausschließen sollte man einen Durchmarsch in die Formel 1 aber noch nicht.

 
	

 
	
	 
	
	 
	
	 
	
	 
	
	