Wichtige Entscheidungen in der Formel 1 sind gefallen: McLaren gewinnt in Singapur erneut den Konstrukteurstitel, Max Verstappens Aufholjagd in der Fahrer-WM ist ausgebremst. Der Rennsieg geht an George Russell, der bei Mercedes wohl auf Großes hoffen darf. RTL-Reporter Felix Görner blickt in seiner sport.de-Kolumne auf den Stand der Dinge in der Motorsport-Königsklasse.
Das blaue Wunder ist ausgeblieben, es bleibt das Papaya-Jahr in der Formel 1 - sowohl in der Team-, als auch in der Fahrerwertung.
Der Aufwärtstrend von Red Bull bleibt zwar bestehen, sodass wir vielleicht noch den einen oder anderen Verstappen-Sieg in dieser Saison sehen werden. Zum fünften Titel in Folge wird es aber nicht reichen für ihn, er hätte in Singapur gewinnen müssen.
Bei McLaren gibt es ein bisschen Gehacke und Gegacker zwischen Oscar Piastri und Lando Norris, das gehört dazu. Zur Team-Weltmeisterschaft hat es trotzdem gereicht - alles im grünen Bereich also bei Papaya.
Formel-1-Pläne für Singapur sind Unsinn
Das Rennen in Singapur war bis auf den Start wie ein ausgelutschtes Kaugummi ohne Geschmack, wirklich zäh.
Die Überlegung, dort nächstes Jahr auch noch ein Sprintrennen zu machen, löst wirklich Kopfschütteln aus. Überholen zwecklos, Überholen sinnlos, Überholen unmöglich. Ein Sprintrennen dort ist Unsinn.
Auf anderen Strecken würde es mehr Sinn ergeben, aber vielleicht entscheidet letztlich doch der Dollar.
George Russell hofft auf Mercedes' Monster-Motor
Eine News gibt es: George Russell bleibt bei Mercedes. Das ist allerdings keine große Überraschung angesichts seiner fehlenden Alternativen, um auch zukünftig um Rennsiege zu fahren.
In Singapur hat er eine fabelhafte Leistung gezeigt - und natürlich weiß er ganz genau, was bei Mercedes in der Pipeline ist: nämlich ein Monster-Motor, so hört man. Russell wäre also richtig schlecht beraten, zu wechseln.
Da Kimi Antonelli für 2026 ebenfalls klar ist, ist Mercedes genauso fix wie Ferrari, Williams und andere Teams.
Formel 1: Wer wird Max Verstappens Teamkollege bei Red Bull?
Ganz so weit ist Red Bull noch nicht. Isack Hadjar hat als Neunter der Fahrer-WM sicherlich die besten Chancen, Yuki Tsunodas Cockpit zu bekommen. Wenn er diese Leistungen zementiert, wird er neben Verstappen fahren.
Mehr dazu:
Hadjar hat bei Red Bull also die Nase vorn, Tsunoda muss mit seinen Honda-Millionen nach einem anderen Formel-1-Cockpit suchen. Das wird nicht leicht.

Obwohl die großen Entscheidungen gefallen sind, werden die letzten sechs Rennen der Saison nicht langweilig. Im Gegenteil: Es wird spannender werden - und zwar schon in Austin, einer Strecke mit schnellen Kurven, auf der wieder Überholmanöver möglich sind.
Interessant ist die Leistungsdichte aktuell. Zum Saisonende fahren alle sehr eng beieinander, im Zehntelbereich. Das freut das Racer-Herz.