So wie im Sprint gelang Marco Bezzecchi auch im Grand Prix von Indonesien kein optimaler Start. Schon auf dem Weg zu Kurve 1 verlor der Aprilia-Fahrer von der Poleposition einige Positionen. Nach den ersten Kurven befand er sich hinter Marc Marquez (Ducati) wieder, der als Neunter gestartet war.
Bei der Anfahrt zu Kurve 7 zog Bezzecchi nach innen, aber es gab keinen Platz für ein Überholmanöver. Er touchierte das Hinterrad von Marquez und beide stürzten bei hoher Geschwindigkeit ins Kiesbett.
Marquez hat sich bei diesem Unfall eine Verletzung im Bereich des rechten Schlüsselbeins zugezogen. Auch Bezzecchi wurde im Medical Center untersucht und anschließend nach Mataram in ein Krankenhaus gebracht.
Schließlich konnte Aprilia Entwarnung geben. Bezzecchi hat sich keine Knochenbrüche zugezogen, aber er hatte Schmerzen. Schon am vergangenen Wochenende hat er sich Prellungen beim rechten Bein zugezogen, als ihm sein Teamkollege Jorge Martin im Sprint in die Seite gekracht war.
Welche Strafe Bezzecchi für den Unfall mit Marquez in Mandalika erhalten wird, steht noch nicht fest. Im Sonntagsbericht der Rennkommissare heißt es, dass der Fall noch nicht abgeschlossen ist. Es gab noch keine Möglichkeit, mit Bezzecchi zu sprechen, da er sich im Krankenhaus befand.
Der Italiener gab am Sonntag auch keine Interviews. Stattdessen stellte sich Aprilia-Motorsportchef Massimo Rivola den Journalisten: "Zunächst einmal gilt unsere Entschuldigung Marquez. Es tut uns sehr leid, was passiert ist."
Auch Bezzecchi hat sich nach dem Unfall bei Marquez entschuldigt. Dieser hat die Entschuldigung angenommen. Aus sportlicher Sicht hat Bezzecchi nach dem Sprintsieg auch einen möglichen Grand-Prix-Sieg weggeworfen.
"Marco war an diesem Wochenende ganz klar der schnellste Fahrer, die Erwartungen waren entsprechend hoch. Aber so ist es nun einmal - solche Dinge passieren im Rennsport", seufzt Rivola. "Marco geht es gut."
"Wir haben gerade die Nachricht von Doktor Charte bekommen, dass er ins Krankenhaus gebracht wurde, um eine Untersuchung durchführen zu lassen. Es wurden keine Knochenbrüche festgestellt, aber er hat starke Schmerzen."
"Immer sehr unschön"
"Vielleicht sind die Schmerzen auch eine Folge der beiden Stürze - in Motegi und heute. Ich habe gesehen, wie Davide Tardozzi die Entschuldigung entgegengenommen hat. Marco hat sich auch zweimal persönlich bei Marc entschuldigt. So muss es auch sein."
"Wir müssen uns bei Marc entschuldigen. Was passiert ist, ist zwar Teil des Rennsports, aber es ist immer sehr unschön, wenn wir Stürze sehen und wir daran beteiligt sind, dass jemand ein Rennen nicht beenden kann. Deshalb unsere Entschuldigung an ihn und an sein Team."
Alex Marquez merkte zu dem Unfall an, dass bei 44 Saisonrennen jedem Fahrer Fehler passieren können. Die Belastung für die Fahrer ist immens und im letzten Saisondrittel ist es mit den langen Reisen zu den Überseerennen noch einmal richtig anstrengend.
"Bei diesem Wettbewerbsniveau", meint Rivola, "sieht man, wie eng das MotoGP-Feld ist. Die Leistungen liegen unglaublich nah beieinander, und alle sind Krieger, die versuchen, das Maximum aus dem Motorrad herauszuholen - manchmal ohne allzu sehr über die Strategie nachzudenken."
Bezzecchi hat nun zwei Wochen Zeit, um sich bis zum Grand Prix von Australien zu erholen. Martin wird in Phillip Island nach seiner Operation am rechten Schlüsselbein noch nicht wieder dabei sein. Ein Comeback soll nicht überstürzt werden.
