Das letzte Qualifying der DTM-Saison 2025 in Hockenheim, wo am Nachmittag im Achtkampf die Titelentscheidung fällt, sorgt für Hochspannung vor dem finalen Rennen: Völlig überraschend sicherte sich bei trockenen Bedingungen Comtoyou-Aston-Martin-Pilot Gilles Magnus in 1:36.259 seine erste DTM-Pole .
"Wir wissen, dass wir über eine Runde im Qualifying immer sehr stark sind", sagt der Belgier, der der britischen Marke die erste DTM-Pole bescherte, bei ran.de. "Wir wissen aber auch, dass wir im Rennen mehr zu kämpfen haben. Aber über eine Runde ist dieses Auto einfach mega."
Zweiter wurde Manthey-Porsche-Pilot Ayhancan Güven, der sich dadurch zwei weitere Punkte schnappte und seinen Rückstand in der Gesamtwertung auf DTM-Leader Lucas Auer auf Platz fünf auf acht Punkte verkürzte.
Güven nach Platz zwei: "Hatte noch nie so viel Druck"
Der Türke gibt zu, dass der Druck enorm war. "Ich habe in Kurve 1 in meiner ersten Runde, die richtig schnell war, die Track Limits überschritten. Das war natürlich ärgerlich, und dadurch war der Druck auf den Schultern noch größer, weil du weißt: Wenn du dich jetzt nicht noch einmal verbesserst, ist die Meisterschaft gelaufen", erzählt der Manthey-Pilot bei ran.de.
"Ich glaube, ich hatte noch nie so viel Druck auf meinen Schultern in meiner bisherigen Rennkarriere. Aber ich bin stolz, dass ich es geschafft habe", schnauft er durch - und spricht vom "besten Auto, das ich in dieser Saison gefahren bin".
Dritter ist Emil-Frey-Ferrari-Pilot Ben Green, der aber schon 0,475 Sekunden Rückstand hatte und sich gegen seinen Teamkollegen Jack Aitken (+0,479) durchsetzte. Der Brite hat in der Meisterschaft auf Platz sieben 13 Punkte Rückstand.
Rast spricht nach Platz fünf von "Runde meines Lebens"
Fünfter ist Schubert-BMW-Pilot Rene Rast, dem 0,485 Sekunden Rückstand fehlten. Da er in der Meisterschaft mit sechs Punkten Rückstand als Dritter in Lauerstellung liegt, hat er sich im Titelkampf in eine gute Ausgangslage gebracht. Und spricht bei ran.de von der "Runde meines Lebens". Viel mehr sei nicht drin gewesen. "Jetzt muss ich auf das Rennen hoffen, dass wir vielleicht noch die halbe Sekunde zumachen, die auf ganz vorne fehlt."
Der Sieg ist nun das klare Ziel. "Weil da hast du schon einen 5-Punkte-Gap von 25 auf 20", schielt Rast auf die maximale Ausbeute im Vergleich zu Platz zwei. "Aber wir müssen aufs Podium fahren, um diese fünf oder sechs Punkte aufzuholen."
Grasser-Lamborghini-Titelkandidat Jordan Pepper (+0,592), der in der Meisterschaft mit elf Punkten Rückstand Sechster ist, landete auf Platz acht.
DTM-Leader Auer nach Platz neun: "Dümpeln irgendwo rum"
Erst dann folgt DTM-Leader Lucas Auer, dem aber eine Rundenzeit wegen Tracklimits gestrichen wurde und der mit 0,602 Sekunden Rückstand immerhin Platz neun rettete. "Grello"-Porsche-Pilot Thomas Preining, der sich mit seinem Sieg am Samstag auf drei Punkte an Auer herangeschoben hatte, erlebte ebenfalls kein perfektes Qualifying.
Auers österreichischer Landsmann kam mit 0,674 Sekunden Rückstand auf den elften Platz. "Ich bin zufrieden, wir als Mercedes-AMG dümpeln eh irgendwo rum", deutet Auer bei ran.de an, dass die Balance of Performance aktuell kein besseres Ergebnis möglich mache. "Qualifying war gut, Auto ist top."
Er habe zwar gut geschlafen, aber die Anspannung sei da. "Ich glaube, jeder, der was anderes sagt, lügt. Da geht's wirklich um die Wurst, und wir sind eng beieinander."
Die Titelkandidaten mit dem schlechtesten Qualifying waren aber Winward-Mercedes-Pilot Maro Engel und Schubert-BMW-Fahrwer Marco Wittmann. Engel, der in der Wertung Vierter ist, landete mit 0,779 Sekunden Rückstand auf Platz 15, Wittmann, der als Achter 25 Punkte Rückstand hat, hatte auf Platz 17 0,807 Sekunden Rückstand.
Am Nachmittag fällt dann die Entscheidung, wer von den acht Piloten am Ende ganz oben stehen wird und den DTM-Titel feiern kann. Das Sonntagsrennen, bei dem zwei Stopps anstehen und Wetterkapriolen möglich sind, wird wie gewohnt um 13:30 Uhr gestartet . Für den Sieg gibt es 25 Punkte.
