Wurde der vermeintliche Ausgleich von Eintracht Frankfurt gegen den FC Bayern am Samstagabend mit Hilfe des VAR zu Unrecht aberkannt? Ja, sagt Ex-Schiri Manuel Gräfe und widerspricht damit Daniel Siebert, dem Unparteiischen der Partie.
Was wäre, wenn ... diese Frage dürfte derzeit die Anhänger und Verantwortlichen von Eintracht Frankfurt bewegen.
Denn auf dem Papier stand am Ende am Samstagabend zwar ein deutliches 0:3 im Heimspiel gegen den FC Bayern, das unter dem Strich auch verdient war. Aber: Als die Münchner nur 1:0 führten, erzielte die SGE in der 14. Minute eigentlich den Ausgleich durch Jean Bahoya.
Doch dessen Treffer wurde nach einem vorangegangenen vermeintlichen Handspiel von Ritsu Doan nach Konsultation durch den Videoschiedsrichter (VAR) und der Begutachtung der Szene durch Haupt-Referee Daniel Siebert kassiert. Ein Fehler, wie der frühere Bundesliga-Schiri und heutige Experte Manuel Gräfe bei "Bild" betonte.
"Dieser Ausgleichstreffer von Frankfurt hätte zählen müssen und der VAR hätte auch gar nicht eingreifen dürfen", wurde Gräfe deutlich. "Und selbst nach Ansicht der Bilder hätte der Schiedsrichter bei seiner Bewertung auf dem Feld bleiben müssen, selbst wenn er das Handspiel vielleicht gar nicht wahrgenommen hat", fügte der Ex-Schiri an und erklärte: "Denn nur wenn der Schütze unabsichtlich Hand spielt, ist der Treffer abzuerkennen. Wenn etwas davor - zwei, drei Spielzüge davor - passiert, oder mit Abstand, dann kann nur noch ein wirklich absichtliches Handspiel geahndet werden."
Bei Doan aber erkenne man, dass es kein absichtliches Handspiel sei, sondern nur ein "fahrlässiges", so Gräfe. "Der Stürmer legt sich den Ball nach links, will eigentlich rechts am Verteidiger vorbei, kommt eher aus Versehen dagegen, sogar gegen die Laufrichtung, wo er eigentlich hin will ... insofern war das niemals ein absichtliches, sondern ein unabsichtliches Handspiel."
Gräfe: "Pech für die Eintracht"
Gräfe ging sogar noch weiter: "Wäre das umgekehrt im Strafraum passiert, wäre auch niemand auf die Idee gekommen, für so ein Handspiel Strafstoß zu geben."
Es sei "keine Vergrößerung gewesen, es war keine Absicht und aus kurzer Entfernung, insofern hätte der Treffer zählen müssen. Pech für die Eintracht", schloss der frühere Unparteiische.
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Siebert, der die Partie leitete, erklärte seine Entscheidung derweil anders. "Das regeltechnische Kriterium, was hier alles schlägt, ist, dass die Hand zum Ball geht. Dann haben wir noch draufgepackt, dass der Ball in eine andere Richtung geht, und durch den Kontakt hat er ihn wieder am Fuß und unter Kontrolle", sagte der Schiri zur Aktion von Doan.
"Ich bin überzeugt davon, dass wenn er den Kontakt nicht gehabt hätte, Konrad Laimer seinen Körper dazwischen gepackt und die Ballkontrolle gehabt hätte. So hat der Spieler sich den Ball praktisch vorgelegt. Somit ist es für mich ein strafbares Handspiel", sagte Siebert bei "Sky".

































